Man könnte meinen, dass Rasieren eines meiner Lieblingsthemen für diesen Blog ist. Tipps für die Bartpflege habe ich schon hier zusammengeschrieben, aber heute habe ich mich für euch ans (Rasier-)Messer gewagt.
Wenn ich beim Friseur bin, lasse ich in der Regel auch den Bart stutzen und mich mit dem Messer rasieren. Es ist zwar immer wieder eine Überwindung die scharfe Klinge an den Hals zu lassen, aber das Ergebnis ist einfach wesentlich sauberer als mit einem normalen Naßrasierer. Also habe ich mich entschlossen es mal selbst auszuprobieren mit dem Messer.
Bei dergepflegtemann.de bin ich schließlich auf der Suche nach der Grundausstattung fündig geworden. Pinsel, Rasiermesser (und Klingen), Aftershave und Bartöl wurden ausgesucht und lagen nach kurzer Zeit in der Trusted Shops-Packstation (ja, die gibt es wirklich). Für meinen Selbstversuch habe ich mich für eine Shavette entschieden – dabei handelt es sich um ein Rasiermesser mit Wechselklinge.
Schritt für Schritt: So klappt’s mit der Messerrasur
Nachdem die Rasiersachen angekommen waren stellte sich mir die Frage: wie geht’s weiter? Dazu habe ich kurzerhand meinen Friseur nach der besten Vorgehensweise ausgefragt.
Die Vorbereitung
Zunächst sollte man sich das Gesicht nochmal gründlich mit Wasser waschen und damit eventuelle Seifen- und Creme-Reste entfernen. Anschließend habe ich die Partien des Gesicht, die mit dem Messer rasiert werden sollten, nochmal angefeuchtet.
Arbeitet man nicht mit einer Shavette sondern mit einem klassischen Rasiermesser mit fester Klinge, muss man die Klinge vor dem Rasieren abziehen damit sie auch scharf genug ist.
Rasiercreme mit dem Pinsel auftragen
Damit das Messer gut arbeiten kann, sollte man unbedingt mit einer Rasiercreme zu arbeiten. Geht grundsätzlich zwar auch ohne, aber angenehm ist es definitiv nicht. Mit einem Rasierpinsel wird aus der doch recht glitschigen Rasiercreme und einem Tropfen warmen Wassers ein wirklich angenehmer Schaum.
Nach dem Auftragen sollten Sie den Schaum einige Sekunden mit den Händen in die Barthaare einmassieren. Ich finde, dass sie das geschmeidiger macht und sie damit leichter zu schneiden sind. Der Rasierschaum von Proraso fühlte sich dabei schon ganz anders als, als der übliche 0815-Schaum aus der Drogerie. Beim Auftragen habe ich schon gemerkt, dass die Barthaare viel weicher werden.
Messer ansetzen und vorsichtig gegen die Haare streichen
Hier direkt der nächste Tipp vom meinem Friseur Payam: Die Stellen die man mit dem Messer rasieren möchte immer erst vom Schaum befreien. Insbesondere, wenn man gerade Konturen schneiden möchte hat man so einen unverstellten Blick auf die Haare. Das Messer sollte man etwa in einem 30°-Winkel ansetzen. Gerade beim allerersten Zug am eigenen Gesicht sollte man sich eine Stelle aussuchen die man gut erreichen kann – zum Beispiel die Wangen oder Koteletten.
Sollte man mit dem ersten Strich nicht hinkommen, kann man eine weitere Runde Schaum auftragen und den entsprechenden Stellen erneut zu Leibe rücken.
Aftershave und Bartöl: Der richtige Abschluss
Ist nun alles soweit ab was ab sein sollte, gilt es die Haut wieder zu beruhigen. Jeder Mann weiß, dass eine Rasur für die Haut meistens erstmal anstrengend ist. Ich habe dafür zu einem Sandelholz-Aftershave von Dr. Harris & Co. Ltd. gegriffen. Ein wirklich angenehmer Duft und trotz einiger selbst zugefügter Schnitte nur ein ganz kurzes Brennen. Meine Haut hat sich innerhalb von wenigen Minuten wieder beruhigt. Wer möchte kann anschließend noch gut ein Bartöl in die verbleibende Haarpracht einmassieren, beispielsweise das von Oax.
Messerrasur: Empfehlenswert oder nicht?
Nach meinem ersten Eigenversuch mit dem Rasiermesser muss ich sagen, dass ich von der Qualität der Rasur absolut überzeugt bin. Allerdings war ich überrascht, wie lange ich dafür gebraucht habe. Selbst mit etwas Übung dauert die Messerrasur sicherlich länger als die Rasur mit dem handelsüblichen Nassrasierer. Man sollte sich mit dem Messer schon etwas Zeit nehmen, gerade am Anfang. Hat man sich darauf eingelassen, ist das Ergebnis mit dem Rasiermesser allerdings besser. Und mit etwas Übung ist die Verletzungsgefahr auch nicht viel größer als bei einem „normalen“ Rasierer.
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