Grüner shoppen: Nachhaltigkeit im E-Commerce

Nachhaltigkeit im E-Commerce – wie geht das? Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie steigt das Interesse am Online-Shopping stetig. Doch wie passt das eigentlich mit dem gesteigerten Interesse an Nachhaltigkeit zusammen?

© Skorzewiak/shutterstock.com

Gerade Millenials bestellen Kleidung, Elektronik und Anderes mit Vorliebe online. Doch gleichzeitig wächst auch das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz. Laut einer Umfrage von idealoexternal würden 71 Prozent der Online-Shoppenden höhere Versandkosten in Kauf nehmen, wenn dafür der Versand klimafreundlicher werden würde. 57 Prozent der Online-Käuferinnen und -Käufer geben an, ungern Ware zurückzuschicken, weil das das Klima belaste. Wie Sie heute schon klimafreundlicher online shoppen und welche Faktoren für mehr Nachhaltigkeit im E-Commerce sorgen: Hier ist unser Überblick.

Mehr Nachhaltigkeit im E-Commerce dank smarteren Verpackungen

Eine große Rolle in punkto Nachhaltigkeit im E-Commerce spielt das Verpackungsmaterial. Bei der Herstellung und dem Recycling von Kartons und Versandtaschen sowie dem Füllmaterial wird einiges an Rohstoffen und Energie verbraucht. Klimafreundlicher werden Verpackung und Füllmaterial dann, wenn sie sich zu einem hohen Anteil recyceln lässt oder sogar wiederverwendet werden kann. 

Kartons aus Papier und Pappe können theoretisch gut recycelt werden – sofern sie nicht lackiert oder anderweitig beschichtet oder bedruckt sind. Für die Papierherstellung werden allerdings jedes Jahr 700 Millionen Bäume weltweit abgeholzt. Deshalb setzen viele Unternehmen inzwischen schon auf Kartons aus Hanffasern oder Grasschnitt. Otto testet aktuell Versandtaschen aus wildem Plastik. Das Start-up WILDPLASTICexternal lässt dafür in Entwicklungsländern Plastikmüll sammeln und verwandelt diesen in recyclingfähige Versandtaschen und Müllsäcke. Ein etwas anderes Konzept verfolgt das Start-up Livingpacketsexternal. Die Versandverpackung „The Box“ kann bis zu 1.000-mal verwendet werden.

Für mehr Nachhaltigkeit im E-Commerce sollten Sie bevorzugt bei Online-Shops kaufen, die auf recycelte und recyclingfähige Verpackungen setzen – und diese dann gemäß den Infos auf Kartons oder Versandtaschen entsorgen.

Wege einsparen = Weniger Klimabelastung

Wie nachhaltig ein E-Commerce-Unternehmen handelt, hängt auch davon ab, welche Strecken die Pakete zurücklegen, bevor Sie bei Ihnen sind. Bestellen Sie Ware, die aus Fernost stammt, hat diese eine hohe CO2-Bilanz. Doch nicht nur die Herkunft der Ware selbst, auch die Logistik hier vor Ort spielt eine Rolle beim Klimaschutz.

Fünf Tipps für eine bessere CO2-Bilanz

1. Reduzieren Sie die Anzahl Ihrer Bestellungen. Planen Sie Ihre Einkäufe und vermeiden Sie impulsives Online-Shopping.

2. Kaufen Sie lieber einmal mehr Ware bei einem Online-Shop als diverse Produkte bei unterschiedlichen Anbietern einzukaufen.

3. Nutzen Sie die Möglichkeit, die Ware in einer Sendung zuzustellen. Manchmal kann dies dazu führen, dass Sie etwas länger auf Ihre Bestellung warten, ist in der Regel aber klimafreundlicher, als viele einzelne Pakete geschickt zu bekommen. 

4. Kleidung aus Polyester lässt sich nicht nur schlecht bis gar nicht recyceln. Sie benötigt meist in der Herstellung auch mehr Energie und verursacht mehr CO2-Ausstoß als Kleidung aus natürlichen oder recycelten Materialien. Achten Sie deshalb darauf, woraus sie hergestellt wird und setzen auf nachhaltige Materialien.

5. Bestellen Sie nicht nach Hause, sondern in eine Packstation oder einen Paketshop. So sparen Sie den Zustelldiensten Arbeit und schonen die Umwelt, da so Kurzstrecken mit vielen Stopps wegfallen.

Retouren vermeiden für mehr Nachhaltigkeit im E-Commerce

Wer Retouren vermeidet, handelt gleich doppelt klimafreundlich. Viele Anbieter nehmen die Ware nicht etwa zurück und stellen sie wieder in den Shop ein. Einige machen es sich einfach und entsorgen Kleidung, Elektronik & Co. direkt. So werden Ressourcen verschwendet. Eine Retoure sorgt außerdem für weitere Wege, die die Ware zurücklegen muss. 
Einige Unternehmen gehen neue Wege, um die Anzahl der Rückgaben zu verringern. So helfen Tools zur Online-Anprobe bei der Auswahl des richtigen Modells: Der Brillenhersteller Mister Spexexternal etwa bietet Ihnen die Möglichkeit der 3D-Anprobe. Bei der Make-up-Marke Maybelline können Sie im Virtual Try Onexternal ganze Looks oder einfach nur Make-up-Nuancen ausprobieren. Und auch KI (Künstliche Intelligenz) hilft Ihnen dabei, das Klima zu schonen: In vielen Online-Shops berechnet die Künstliche Intelligenz Ihre ideale Kleidergröße oder empfiehlt Ihnen weitere Produkte, die zu Ihnen passen könnten.

Wie klimafreundlich ist der stationäre Handel?

Der stationäre Handel ist nicht immer die klimafreundlichste Art, einzukaufen. Große Warenhäuser oder Geschäfte verbrauchen mit Heizung, Kühlung, Beleuchtung und Lüftung viel Energie. Gerade Luxusläden, in denen sehr wenige Produkte mithilfe von Licht kunstvoll in Szene gesetzt werden, sind oft nicht nachhaltig konzipiert. Orientieren Sie sich an diesen Hinweisen, kann das Online-Shoppen deshalb sogar klimafreundlicher als der Einkauf vor Ort sein. 

Wie immer lohnt sich der Blick aufs Detail, um zu erfahren, wie nachhaltig es im E-Commerce zugeht. Wollen Sie bei Themen wie diesem auf dem Laufenden bleiben? 

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M. Wenz
02.09.2020

sehr wichtig, nicht nur bei Online-Einkäufen. Ich versuche mehr lokal zu kaufen, Transporte verursachen große Umweltbelastungen, noch.
Danke für diese Informatioenen und den NL.
M. Wenz

Daniela vom Trusted Shops Team
13.07.2021

💚

Angela Dr.Boock
02.09.2020

Begrüße sehr die Aktivitäten von Trusted shops.
Klar möchte man nachhaltig sein. Ich versuchs im Kleinen und gucke, woher die Sachen kommen

Caroline Hein
02.09.2020

Interessant, ich habe schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich online einkaufe.

Ilona Neugebauer
02.09.2020

Sehr Wichtig! Verpackungen sind oftmals viel zu groß und unnötige Umverpackungen extra!

Annette
02.09.2020

In den letzten Jahren hat sich leider sehr viel verändert was mit Nachhaltigkeit nichts mehr zu tun hat. Früher wurde in Online Shops immer angeboten das man Ware zusammen erhalten hat wenn etwas nachgeliefert werden mußte Heutzutage möchten die Leute am liebsten bestellt und am besten an einem Tag geliefert bekommen. Wir sollten Alle wieder lernen umzudenken aber sorry es fängt doch schon damit an das beinahe jeder Zweite jedes Jahr ein neues Handy braucht

Friedrich Seifert
02.09.2020

Die Nachhaltigkeit ist das A und O in unsere Weld um sie für unsere Nachkommen zu erhalten

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