Pilze sammeln für Anfänger: sechs Tipps von Ausrüstung bis Zubereitung

Die letzten Worte eines Besserwissers? — „Dieser Pilz ist nicht giftig“. Tatsächlich ist es so, dass von den mehr als 6000 Pilzarten in Deutschland gerade einmal 500–800 für den Menschen verzehrbar sind. Trotzdem ziehen jeden Herbst begeisterte Pilzsammler in deutschen Wälder auf die Suche nach den schmackhaften Waldbewohnern. Wie auch du richtig und sicher Pilze sammeln kannst, verrate ich dir in diesem Beitrag.

© TasiPas/shutterstock

Der Herbstbeginn ist auch gleichzeitig Startschuss für die jährliche Pilzsaison. Ob allein oder in Gruppen ziehen die Menschen in die Wälder, um köstliche oder seltene Pilze für den heimischen Teller zu suchen. Bewegung in der Natur, frische Luft und der Gedanke an ein köstliches Abendessen, machen Pilze sammeln zu einem weitaus attraktiveren Hobby, als es zunächst klingt. Doch wie gestalte ich als Anfänger meine erste Suche durch den Wald?

Kurzes Pilzlexikon

Oft wird vermutet, dass es sich bei Pilzen um Pflanzen handelt. Doch dem ist nicht so. Denn Pilzen fehlt der nötige Farbstoff Chlorophyll, durch den Pflanzen die Fotosynthese betreiben. Der zweite Trugschluss: Pilze sind auch keine Tiere! Aber was denn dann? Tatsächlich ist es so, das Pilze neben Pflanzen und Tieren ihr eigenes Reich in der Natur bilden. Sie bestehen zu etwa 90 % aus Wasser und ernähren sich größtenteils von den organischen Nährstoffen, die in ihrer Umgebung vorkommen. Und das tun sie schon sehr lange: Es wird vermutet, das Pilze seit mehr als 900–1200 Millionen Jahren auf der Erde existieren.

Die goldene Regel des Pilzsammlers

Wenn dich die Lust auf die Pilzjagd gepackt hat, wird es Zeit die richtigen Vorbereitungen zu treffen. Die goldene Grundregel eines jeden Pilzsammlers ist daher: Nimm nur die Pilze mit, die du auch ohne den geringsten Zweifel kennst! Bei aufkommenden Zweifeln lass den Pilz lieber stehen, bevor du deiner Gesundheit schadest. Damit du weißt, welche Pilze du ohne Bedenken mitnehmen kannst, ist es ratsam sich mit einem Pilzführer auszustatten. So kannst du dich im Vorfeld schlau machen und dann in die Wälder ziehen. Ratsam ist auch, das Buch mit auf deine Tour zunehmen. So kannst du die Pilze besser identifizieren. Beachte allerdings, dass auch selbst in einem guten Pilzführer nur ca. 1200 Arten aufführt — und es gibt über 6000!

Es geht in die Wälder

Bevor du das erste Mal auf eigene Faust in die heimischen Wälder ziehst, wird empfohlen bei einer Pilztour mitzumachen. Diese Touren werden durch zertifizierte Pilzexperten (lass dir immer den Ausweis zeigen!) durchgeführt und sind gerade für Laien ein toller Einstieg in die Erfahrung des Pilzesammelns.
Da Pilze vor allem im Wald unter Bäumen wachsen, werden sie hier auch am häufigsten gesucht. Die bekanntesten Speisepilze sind übrigens: Champignons, Steinpilze, Pfifferlinge oder Austernpilze. Natürlich sind diese leicht im Supermarkt zu bekommen — aber mal ehrlich: ist es nicht schön, nach einem anstrengend Tag im Wald nach Hause zu kommen und die Familie mit einem schönen Abendessen zu überraschen?
Für eine solche Tour durch den Wald solltest du natürlich auch entsprechend gekleidet sein. Festes Schuhwerkexternal ist das A und O, da du dich sehr häufig abseits der Wege bewegen wirst. Auch wetterfeste Kleidung, wie eine passende Regenjackeexternal und eine Schirmmützeexternal schützen dich vor Wind, Wetter und auch Zecken!

Pilze sammeln: das Equipment

Du hast dich schlau gemacht und bist auch mit der passenden Kleidung  ausgestattet? Gut! Wenn du dich jetzt noch mit dem richtigen Equipment ausstattest, steht der großen Pilzsuche nichts mehr im Wege. Doch was braucht man dafür? Wichtig ist, dass du dir ein Körbchenexternal mitnimmst, in dem du die gesammelten Pilze aufbewahrst. Vielleicht hat deine Frau noch einen Weidekorbexternal, den sie sonst zum Einkaufen auf dem Wochenmarkt gebraucht? Vermeide Tüten, Eimer oder Plastikgefäße — hier schwitzen die Pilze. Somit zersetzt sich ihr Eiweiß und du hast schneller eine Pilzvergiftung, als du Fliegenpilz sagen kannst.
Damit du die Pilze abtrennen kannst, ist es ratsam, sich ein Pilzmesserexternal zuzulegen. Natürlich kannst du aber auch ein einfaches Klappmesser benutzen. Viele haben außerdem schon eine integrierte Bürsteexternal mit der du die Pilze von Erdresten und Ungeziefer reinigen kannst. Mit dem Messer schneidest du den Pilz etwa um den Fuß herum ab! Achte darauf, das du den Rest mit etwas Erde zudeckst. Tatsächlich sammeln wir nur die „Früchte“ des Pilzes, denn der eigentliche Pilz liegt im Inneren der Erde.

Basiswissen für die erste Suche

Als Anfänger wird empfohlen, sich zunächst einmal auf Röhrlinge zu beschränken. Hier sind, bis auf ein paar Ausnahmen, alle Arten für den Menschen verzehrbar. Vermeiden solltest du allerdings den Satans-Röhrling, den Schönfuß-Röhrling und den Gallen-Röhrling. Auch Blätterpilze können dir als Anfänger gefährlich werden, denn hier gibt es viele giftige Arten. Doch mit steigendem Wissen kannst du dich auch an unbekanntere Arten heranwagen. Nach deiner ersten Suche kannst du auch noch einmal einen Pilzexperten aufsuchen und ihm deinen Fund zeigen. Dieser wird dir erklären, um welche Art es sich handelt und ob du diesen ohne Bedenken essen kannst. Solltest du dir bei einer Art nicht sicher sein, mach lieber ein Foto bevor du den Pilz einfach herausreißt. Denn auch Pilze sind Teil der Natur — viele gehen auch eine Symbiose mit dem Baum ein, unter dem sie wachsen — und sind wichtig für den ökologischen Kreislauf.

Rezept: Gefüllte Champignons

Natürlich sorgt eine anstrengende Pilzsuche auch für ordentlichen Hunger. Aus diesem Grund stelle dir eines meiner liebsten Gerichte vor: Gefüllte Champignons.

Was brauchst du?

  • 16 große Champignons
  • 2 Becher Schmand
  • 2 Zwiebeln
  • 160 g gewürfelten Schinken oder Speck
  • 1 Bund Schnittlauch
  • 160 g geriebenen Käse (z.B Emmentaler)
  • Salz und Pfeffer
  • etwas Butter und Olivenöl

So werden die Champignons zubereitet

Heize den Ofen auf ca. 200 Grad Ober-/Unterhitze vor. Reinige die Champignons mit einer Bürste. Danach ziehst du die Stiele vorsichtig heraus, jedoch nicht wegschmeißen. Jetzt würfelst du die Stiele und die Zwiebeln und schneidest den Schnittlauch in kleine Ringe. Fette jetzt ein Blech oder eine Backform mit etwas Butter oder Öl und und platziere die Pilze mit dem Loch nach oben.
Nun brätst die Pilz- und Zwiebelwürfel mit dem Speck kurz in der Pfanne an. Sobald sie fertig sind, vermischst du die Würfel mit dem Schmand in einer Schüssel. Gib nun nach und nach die Lauchringe dazu. Fülle jetzt die fertige Mischung in die einzelnen Pilze und bestreue diese dann mit etwas Käse.
Das Ganze kommt jetzt noch für etwa 15–20 Minuten in den Backofen! Fertig. Ich wünsche guten Appetit.

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