Immer mehr Fake-Shops nutzen Cloaking und verstecken sich hinter seriösen Suchergebnissen im Web. Lesen Sie hier, wie Sie die Tarn-Masche entlarven.
Ist Ihnen das schon einmal passiert? Sie geben einen Suchbegriff in Google oder einer anderen Suchmaschine ein. Beim Klick auf das gewünschte Suchergebnis landen Sie auf einmal auf einer anderen Seite als gedacht, die noch dazu voll mit Werbung und Produktangeboten ist. Achtung, hinter dieser Masche stecken oft Fake-Shops. Das Phänomen nennt sich Cloaking. Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „das Verhüllen“ oder „unter einem Deckmantel agieren“.
So funktioniert das Prinzip Cloaking
Beim Cloaking suchen Hacker oder Hackerinnen ganz gezielt nach Sicherheitslücken auf Websites kleiner Unternehmen oder Vereine. Auch größere Websites sind manchmal betroffen. Die hackenden Personen erstellen Weiterleitungen, sodass Sie beim Klick auf die Web-Adresse automatisch auf eine andere Seite kommen als geplant. Dort werden Sie dann mit Angeboten zum Kauf verleitet. Ware gibt es meist aber keine – oder es handelt sich um Markenfälschungen. Manchmal verstecken sich auch Seiten mit pornografischen Inhalten hinter der Cloaking-Masche.
Cloaking und Suchmaschinenoptimierung
Wer seine Seite für Suchmaschinen optimiert und möchte, dass Produkte über Google & Co. besser gefunden werden, nutzt auch manchmal Cloaking. So profitieren weniger sichtbare Seiten von der Beliebtheit und Sichtbarkeit großer Seiten – etwa im Lifestylebereich. In der Regel spüren die Crawler der Suchmaschinen die Trick-Seiten aber schnell auf und sperren diese dann, sodass sie nicht mehr angezeigt werden.
Laut der österreichischen Initiative „Watchlist Internet“, die Betrugsfälle im Web aufspürt, nehmen allerdings die Cloaking-Varianten zu, bei denen Fake-Shops alles daransetzen, die Suchmaschinen-Crawler in Sicherheit zu wiegen. Hacker oder Hackerinnen verändern in dem Falle den Quellcode der seriösen Website so, dass Ihnen als Nutzerin oder Nutzer etwas anderes angezeigt wird als den Crawlern.
Wer steckt hinter dem Phänomen Cloaking?
Menschen, die Fake-Shops betreiben, greifen auf Cloaking zurück, um nichts ahnende Online-Shoppende auf ihre Websites zu locken – oder vielmehr fehlzuleiten. Hinter dem Phänomen stecken also kriminelle Energie und die Absicht, Sie als Internet-User oder -Userin hinters Licht zu führen.
Cloaking erkennen
Es gibt mehrere Merkmale, an denen Sie Cloaking von Fake-Shops erkennen können.
1. Die Web-Adresse aus dem Suchergebnis in der Suchmaschine und der Adresszeile des Shops im Browser stimmen nicht überein.
2. Der Name der Seite passt nicht zum Sortiment.
3. Die Seite wimmelt nur so vor Fehlern.
4. Die Preise ist sehr niedrig.
5. Es gibt kein Impressum.
Seriöse Online-Shops zeichnen sich zum Beispiel auch durch Gütesiegel aus. Über die Shop-Suche finden Sie Websites, die den Trusted Shops Käuferschutz anbieten und das Trusted Shops Gütesiegel vorweisen können. Das Shopping-Erlebnis auf den Seiten können Sie anhand der echten Bewertungen besser einordnen. Wenn Sie noch mehr Infos suchen, wie Sie Fake-Shops im Internet erkennen, finden Sie diese in unserem Extra-Beitrag dazu.
Was tun, wenn Sie auf ein Cloaking-Angebot geklickt haben?
Sie vermuten, dass Sie auf einer Fake-Seite surfen? Informieren Sie die rechtmäßigen Betreiber der Ursprungsseiten darüber.
Haben Sie sich zu einem Kauf auf einer Fake-Website hinreißen lassen? Dann versuchen Sie als erstes, Ihr Geld wiederzubekommen. Stellen Sie im Zweifelsfall Strafanzeige bei der Polizei. Mehr Tipps lesen Sie im Artikel darüber, wie Sie bei Fake-Shops Ihr Geld zurück bekommen.
Betreiben Sie eine Website oder einen kleinen Online-Shop und wurden gehackt? Versuchen Sie zunächst, die Sicherheitslücke zu erkennen und zu schließen. Stellen Sie Ihre Seite mithilfe eines Back-ups von vor dem Zeitpunkt des Hacker-Angriffs wieder her.
Hegen Sie lediglich einen Verdacht, dass Ihre Seite für Cloaking genutzt wird, wenden Sie sich an das Forschungsprojekt INSPECTION.
Zu 100 Prozent vor Cloaking schützen kann sich wohl niemand. Unser Rat an Sie an dieser Stelle: Bleiben Sie aufmerksam und prüfen Websites, bevor Sie darüber einen Einkauf tätigen.
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