Cloaking: Wenn sich Fake-Shops „verkleiden“

Kennen Sie schon das Phänomen Cloaking? Erfahren Sie hier mehr über die Tarn-Masche der Fake-Shops.

© Geza Farkas/shutterstock.com

Immer mehr Fake-Shops nutzen Cloaking und verstecken sich hinter seriösen Suchergebnissen im Web. Lesen Sie hier, wie Sie die Tarn-Masche entlarven. 

Ist Ihnen das schon einmal passiert? Sie geben einen Suchbegriff in Google oder einer anderen Suchmaschine ein. Beim Klick auf das gewünschte Suchergebnis landen Sie auf einmal auf einer anderen Seite als gedacht, die noch dazu voll mit Werbung und Produktangeboten ist. Achtung, hinter dieser Masche stecken oft Fake-Shops. Das Phänomen nennt sich Cloaking. Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „das Verhüllen“ oder „unter einem Deckmantel agieren“.

So funktioniert das Prinzip Cloaking

Beim Cloaking suchen Hacker oder Hackerinnen ganz gezielt nach Sicherheitslücken auf Websites kleiner Unternehmen oder Vereine. Auch größere Websites sind manchmal betroffen. Die hackenden Personen erstellen Weiterleitungen, sodass Sie beim Klick auf die Web-Adresse automatisch auf eine andere Seite kommen als geplant. Dort werden Sie dann mit Angeboten zum Kauf verleitet. Ware gibt es meist aber keine – oder es handelt sich um Markenfälschungen. Manchmal verstecken sich auch Seiten mit pornografischen Inhalten hinter der Cloaking-Masche.

Cloaking und Suchmaschinenoptimierung

Wer seine Seite für Suchmaschinen optimiert und möchte, dass Produkte über Google & Co. besser gefunden werden, nutzt auch manchmal Cloaking. So profitieren weniger sichtbare Seiten von der Beliebtheit und Sichtbarkeit großer Seiten – etwa im Lifestylebereich. In der Regel spüren die Crawler der Suchmaschinen die Trick-Seiten aber schnell auf und sperren diese dann, sodass sie nicht mehr angezeigt werden.

Laut der österreichischen Initiative „Watchlist Internetexternal“, die Betrugsfälle im Web aufspürt, nehmen allerdings die Cloaking-Varianten zu, bei denen Fake-Shops alles daransetzen, die Suchmaschinen-Crawler in Sicherheit zu wiegen. Hacker oder Hackerinnen verändern in dem Falle den Quellcode der seriösen Website so, dass Ihnen als Nutzerin oder Nutzer etwas anderes angezeigt wird als den Crawlern.

Wer steckt hinter dem Phänomen Cloaking?

Menschen, die Fake-Shops betreiben, greifen auf Cloaking zurück, um nichts ahnende Online-Shoppende auf ihre Websites zu locken – oder vielmehr fehlzuleiten. Hinter dem Phänomen stecken also kriminelle Energie und die Absicht, Sie als Internet-User oder -Userin hinters Licht zu führen.

Cloaking erkennen

Es gibt mehrere Merkmale, an denen Sie Cloaking von Fake-Shops erkennen können.

1. Die Web-Adresse aus dem Suchergebnis in der Suchmaschine und der Adresszeile des Shops im Browser stimmen nicht überein. 

2. Der Name der Seite passt nicht zum Sortiment. 

3. Die Seite wimmelt nur so vor Fehlern. 

4. Die Preise ist sehr niedrig.

5. Es gibt kein Impressum. 

Seriöse Online-Shops zeichnen sich zum Beispiel auch durch Gütesiegel aus. Über die Shop-Suche finden Sie Websites, die den Trusted Shops Käuferschutz anbieten und das Trusted Shops Gütesiegel vorweisen können. Das Shopping-Erlebnis auf den Seiten können Sie anhand der echten Bewertungen besser einordnen. Wenn Sie noch mehr Infos suchen, wie Sie Fake-Shops im Internet erkennen, finden Sie diese in unserem Extra-Beitrag dazu.

Was tun, wenn Sie auf ein Cloaking-Angebot geklickt haben?

Sie vermuten, dass Sie auf einer Fake-Seite surfen? Informieren Sie die rechtmäßigen Betreiber der Ursprungsseiten darüber.

Haben Sie sich zu einem Kauf auf einer Fake-Website hinreißen lassen? Dann versuchen Sie als erstes, Ihr Geld wiederzubekommen. Stellen Sie im Zweifelsfall Strafanzeige bei der Polizei. Mehr Tipps lesen Sie im Artikel darüber, wie Sie bei Fake-Shops Ihr Geld zurück bekommen

Betreiben Sie eine Website oder einen kleinen Online-Shop und wurden gehackt? Versuchen Sie zunächst, die Sicherheitslücke zu erkennen und zu schließen. Stellen Sie Ihre Seite mithilfe eines Back-ups von vor dem Zeitpunkt des Hacker-Angriffs wieder her.

Hegen Sie lediglich einen Verdacht, dass Ihre Seite für Cloaking genutzt wird, wenden Sie sich an das Forschungsprojekt INSPECTIONexternal

Zu 100 Prozent vor Cloaking schützen kann sich wohl niemand. Unser Rat an Sie an dieser Stelle: Bleiben Sie aufmerksam und prüfen Websites, bevor Sie darüber einen Einkauf tätigen.

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William Sargent
29.11.2021

Der Begriff ist mir neu, d.h. nicht irgendwo vorgekommen. Es ist mir allerdings schon passiert, dass ich verleitet worden bin auf unverständliche Werbung bezw. Angebote. Zum Glück haben diese Ergebnisse eine Unsicherheit verursacht, so dass ich weitere - zum Teil neugierige - Bemühungen einstellte.
Danke für die Erklärung.
WS

Volk
29.11.2021

Nein, hatte ich noch nicht. Vielen, dank für die ausführliche Erläuterung.

Julian vom Trusted Shops Team
02.12.2021

Hallo lieber Online-Shopper,
sehr Gerne. Passen Sie auf sich auf.
Viele Grüße aus Köln, Julian vom Trusted Shops Team

Wiesent
29.11.2021

Gehört ja, aber wie es funktioniert und was genau drunter zu verstehen ist NEIN !

Osei Nkansah
29.11.2021

Onlineshopping bei mir jede tag

TomKolo1
29.11.2021

Nein - erschreckend !

Gisela Igloffstein
29.11.2021

Nein, der Begriff ist mir neu. Es ist mir aber schon häufiger passiert, dass ich nach dem Aufruf einer Seite von Werbung überschwemmt wurde. Ich denke jetzt, dass das dann Cloaking war. Nach der ersten ärgerlichen Überraschung klickte ich ein paar Mal auf "Werbung unerwünscht. Anzeige nicht von Interesse", und binnem Kurzem hörte diese unliebsame Störung auf.

Brigitte Schnarre
29.11.2021

Ich habe es noch nie gehört.
Hätte gedacht, es hätte etwas mit Kloake zu tun.

Ute68
29.11.2021

Nein, bisher noch nicht. Aber jetzt werde ich besonders darauf achten. Danke für Ihren Bericht.

Julian vom Trusted Shops Team
02.12.2021

Hallo liebe Online-Shopperin,
danke für Ihren Kommentar!
Viele Grüße, Julian vom Trusted Shops Team

Bernhard Wilhelm Kirschbaum
30.11.2021

Das Verfahren war mir schon seit Jahren bekannt, nur die Bezeichnung nicht. Wenn ich auf einen mir unbekannten Shop gehe, schaue ich zuerst auf den Standort oder das Impressum/Private Police. Ebenso schaue ich auf die Bezahlverfahren und entscheide dann, ob ich etwas bestellen kann.

Beatrice Degand
30.11.2021

Nein noch nicht

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