Datendiebstahl ist heutzutage leider keine Seltenheit mehr, wie auch eine Bitkom Befragung von 2019 zeigt: Von 1070 befragten Unternehmen in Deutschland waren in den letzten zwei Jahren 75% von Datendiebstahl, Sabotage oder Industriesabotage betroffen. Auch bei Privatpersonen ist das Thema präsenter denn je. Ob personenbezogene Daten, Passwörter oder Kreditkartendaten, Hacker versuchen sich immer wieder Zugriff auf die verschiedensten Daten zu verschaffen. Können Sie plötzlich nicht mehr in Ihren Account einloggen oder nehmen Sie verdächtige Buchungen auf Ihrem Bankkonto wahr, scheint es meist schon zu spät. Wichtig ist, in diesen Fällen möglichst schnell zu handeln, um Schlimmeres zu verhindern.
Ändern Sie umgehend Ihre Passwörter der betroffenen Dienste
Stellen Sie sicher, dass Sie für alle Konten neue und sichere Passwörter setzen. Kombinationen aus Groß- oder Kleinschreibung, Zahlen und Sonderzeichen sorgen dafür, dass Ihre Passwörter sicherer sind. Schauen Sie ebenso in die Profileinstellungen der betroffenen Dienste, um zu prüfen, ob eine andere E-Mail-Adresse zur Kontowiederherstellung eingetragen wurde. Sonst besteht die Gefahr, dass Kriminelle Ihr Passwort erneut ändern. Wurden Daten von Online-Diensten gestohlen, informieren diese oft proaktiv ihre Kunden, damit sie Ihre Zugangsdaten ändern. Häufig setzen solche Dienste Ihre Passwörter sicherheitshalber direkt zurück. Bei allen E-Mails gilt jedoch: Achten Sie darauf, dass die Nachricht wirklich vom Anbieter stammt, bevor Sie auf Links klicken und Daten eingeben.
Melden Sie gefälschte Profile beim Betreiber
Hat ein Betrüger Ihre Daten genutzt, um ein gefälschtes Profil bei einem Online-Dienst anzulegen, sollten Sie den Betreiber unverzüglich kontaktieren und auffordern das Profil zu löschen. Es kann helfen, wenn Sie auch Freunde bitten, an den Betreiber mit dieser Bitte heranzutreten. Je mehr Hinweise die Betreiber bekommen, desto wahrscheinlicher ist es, dass diese schnell handeln.
Erstatten Sie bei Datendiebstahl Anzeige bei der Polizei
Datendiebstahl ist kein Kavaliersdelikt, sondern strafbar. Wenn Sie Opfer von Datendiebstahl geworden sind, sollten Sie spätestens dann zur Polizei gehen, wenn Ihnen ein Schaden entstanden ist — egal, ob es um Ihren Ruf oder Ihren Geldbeutel geht. In beiden Fällen handelt es sich um Straftaten, die zur Anzeige gebracht werden sollten. Außerdem kann der Nachweis über eine Anzeige bei der Polizei beispielsweise bei Kreditkartenunternehmen dazu führen, dass ein finanzielle Schaden zumindest in Teilen ersetzt wird.
Scannen Sie Ihren Rechner nach Viren und Trojanern
Sicherheitshalber sollten Sie mit Ihrem Anti-Viren-Scanner verdächtige Dateien überprüfen lassen. Ist Ihnen ein Schaden beim Online-Banking entstanden, könnte die Bank den Nachweis über einen virenfreien Rechner fordern, bevor Ihr Online-Banking wieder freigeschaltet wird.
Gehen Sie weiterhin achtsam mit Ihren Daten um
Ein Datendiebstahl kann sich auch nach längerer Zeit noch bemerkbar machen. Ist beispielsweise Ihre E-Mail Adresse in die Hände Krimineller gelangt, kann es sein, dass Sie auch noch Monate später Spam E-Mails bekommen. Achten Sie daher stets darauf, keine Anhänge von verdächtigen E-Mails zu öffnen oder auf Links zu klicken. Machen Sie sich auch generell Gedanken darüber, auf welchen Websites und in welchem Umfang Sie Ihre Daten eingeben. Wichtig ist außerdem, sich seinen Rechten bezüglich persönlicher Daten bewusst zu sein. Hier kann Ihnen ein Blick in die Datenschutzgrundverordnung weiterhelfen.
Sie sehen, Datendiebstahl kann jeden treffen. Wichtiger ist allerdings nicht direkt zu verzweifeln, sondern so schnell wie möglich und mit klarem Kopf die richtigen Schritte einzuleiten.
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