Fake-Shop erkennen: Darauf sollten Sie achten

Nicht alle Online-Shops laden zum Bummeln ein – sogenannte Fake-Shops sind darauf aus, Ihr Geld oder Ihre Daten abzugreifen. Erfahren Sie hier, wie Sie den Betrug erkennen und sich davor schützen.

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Einen Fake-Shop zu erkennen, wird immer schwieriger. Welche Hinweise Alarmzeichen sind und wie Sie sich vor dem Betrug beim Online-Shopping schützen, lesen Sie hier.

Knapp 73 Milliarden Euro Umsatz machten Online-Shops laut Statistaexternal im Jahr 2020 in Deutschland, 23 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Ein Bereich mit viel Potenzial, leider auch für Betrüger*innen. Die Methoden werden immer perfider, die Möglichkeiten, einen Fake-Shop erkennen, undurchsichtiger. Unser Rat an dieser Stelle: Schauen Sie genau hin und achten Sie auf kleinste Details.

Was sind Fake-Shops?

Bei Fake-Shops handelt es sich um Online-Shops, die dafür eingerichtet wurden, um Geld oder Daten von Ihnen zu bekommen. Und das, ohne eine Gegenleistung zu bekommen. Sie bestellen Ware und müssen diese per Vorkasse bezahlen – die Produkte kommen aber nie bei Ihnen an. Oder aber, es handelt sich um gefälschte Markenartikel und Sie zahlen zu viel Geld für Dinge, die den Preis gar nicht wert sind.

Darum ist wichtig, Fake-Shops zu entlarven

Neben dem Umstand, dass Sie über Fake-Shops um Ihr Geld geprellt werden oder Ihre Daten ausgespäht werden, können die Produkte – sofern Sie diese erhalten – auch Schaden anrichten. Giftige Kunststoffe in Kinderspielzeug, Sonnencreme, die Ihre Haut nicht schützt, Technik, die durch fehlerhafte Verarbeitung zu Kabelbrand führt … die Liste der Dinge, die passieren kann, ist lang. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Fake-Shops nicht nur erkennen, sondern diese im besten Fall auch direkt melden.

Woran Sie einen Fake-Shop erkennen

Sie fragen sich nun: Woran kann ich einen Fake-Shop erkennen? Die Antwort darauf. Es gibt viele Faktoren, anhand derer Sie einen Fake-Shop erkennen können. Wir haben die wichtigsten Merkmale für Sie aufgelistet: 

1. Zu günstige Preise

Die Produkte sind im Vergleich zu anderen Online-Shops sehr günstig oder dauerhaft reduziert. Klar, Schnäppchen sind toll. Geld sparen wir alle gern. Doch zu günstige Preise können ein Hinweis sein, an dem Sie einen Fake-Shop erkennen. 

Was Sie tun können: Recherchieren Sie vor Ihrem Online-Shopping-Bummel die marktüblichen Preise. Lassen Sie sich nicht von zu starken Preisreduktionen blenden und kaufen Sie nur, wenn Ihnen das Angebot realistisch erscheint. 

2. Shop und Web-Adresse passen nicht zusammen 

Ein Auge auf die Web-Adresse zu haben, kann Ihnen helfen, einen Fake-Shop zu erkennen, Was erscheint in der Adresszeile, wenn Sie die Seite aufrufen? Wenn der Name der Domain stark von dem Namen oder Angebot abweicht, sollten Sie genauer hinsehen. Ein Online-Shop für Vintage-Designer-Ware wird eher einen Domainnamen in Richtung „vintage-taschen-kaufen.de“ und nicht „tolle-angebote24.de“ als Web-Adresse haben. 

Was Sie tun können: Prüfen Sie immer, was in der Adresszeile steht – gerade, wenn Sie sich durch Produktseiten klicken. Kommt Ihnen hier etwas seltsam vor, bestellen Sie lieber nicht. 

3. Das Angebot ist wild durchmischt oder besteht aus Fakes

Wenn das, was in einem Online-Shop angeboten wird, einem Wühltisch beim Discounter gleicht, kann dahinter ein Fake-Shop stecken. Einige Online-Shops nutzen ganz bewusst Markennamen und nennen sich ähnlich lautend oder setzen auf Schreibfehler. 

Was Sie tun können: Begegnen Sie Shops, die Ware von „Luis Vitton“ anbieten oder sich so nennen, lassen Sie lieber die Finger davon. Auch wenn Sie von Austernmessern bis Zahnriemen gefühlt alles kaufen können, sollten Sie lieber keine Bestellung aufgeben. 

4. Nur Zahlung gegen Vorkasse möglich

Fake-Shops bieten Ihnen lediglich Bezahlverfahren an, die Vorkasse beinhalten. Das Problem: Sie haben so oft nicht die Möglichkeit, die Zahlung zurückzuholen. Es gibt inzwischen auch Betrugsseiten, die die Logos von Bezahldiensten wie PayPal & Co. abbilden. Diese sind dann aber nicht klickbar. Auch Versandoptionen sind nicht wählbar. Bei manchen Fake-Shops ist zudem keine Rücksendung möglich.

Was Sie tun können: Wenn es geht, bezahlen Sie erst nach Erhalt der Ware. Checken Sie vor der Bestellung die Bedingungen für Versand und Retoure. 

5. Wichtige Informationen fehlen

Fehlerhafte Texte oder unvollständige Seiten sind ein weiteres Merkmal, an dem Sie Fake-Shops erkennen. Auch wenn Absätze hintereinander in verschiedenen Sprachen verfasst sind oder wahllos zusammenkopiert erscheinen, sollten Sie einmal mehr hinschauen. Ebenfalls aufmerken sollten Sie, wenn die Bilder eine schlechte Qualität aufweisen. Auf betrügerischen Web-Shops fehlen außerdem oft AGB, Impressum oder Datenschutzerklärung.

Was Sie tun können: Lesen Sie die Texte aufmerksam und prüfen Sie, ob die gesetzlich vorgeschriebenen Texte vorhanden sind. Sie können außerdem im Handelsregisterexternal prüfen, wer hinter dem Shop steckt.

6. Sie finden keine Angaben im Netz

Viele der Fake-Shops sind schon darauf ausgelegt, nach kürzester Zeit wieder abgeschaltet zu werden. Sie bewerben ihre Webadressen bei Google oder in Sozialen Medien wie Facebook und Instagram, um so schnell wie möglich viele Besucher zu erhalten. Bevor Warnungen und schlechte Bewertungen erst irgendwo auftauchen können, ist der Fake-Shop schon nicht mehr aufrufbar und die Betrüger nutzen wieder eine neue Domain.

Was Sie tun können: Recherchieren Sie einmal vorab zu dem Shopnamen und geben Sie dazu den Namen des Online-Shops und Worte wie „Erfahrungen“, „Fake“ oder „Problem“ bei Google ein. Wenn Sie keine Informationen in Suchmaschinen finden, sollten Sie vorsichtig bleiben. Auch die Trusted Shops Fake-Liste, die Sie hier finden, hilft Ihnen jederzeit mit aktuellen Warnungen weiter. 

7. Bewertungen und Siegel sind gefälscht

Einen Fake-Shop erkennen Sie auch daran, dass erfundene oder kopierte Gütesiegel verwendet werden. Entdecken Sie zum Beispiel ein Trusted Shops Gütesiegel  auf einer Shop-Seite, ist das allein noch kein Indiz für einen sicheren Online-Shop. Auch Bewertungen werden gern einmal gefälscht oder von anderen Seiten kopiert. Was Sie tun können: Klicken Sie zum Beispiel auf das Gütesiegel und rufen Sie die Zertifikatsseite des jeweiligen Shops auf. Dort sollte nun ein grünes „Gültig“ erscheinen, außerdem sollten Sie sich unbedingt weiterhin auf der www.trustedshops.de Seite befinden. Prüfen Sie die Browser-Zeile. Sollten Sie die richtige Seite geöffnet haben, sehen nun ganz genau, ob und seit wann der Shop von uns zertifiziert ist.

Zertifikatsseite von Trusted Shops
 So sieht eine echte Zertifikatsseite von Trusted Shops aus

Wie Sie Fake-Bewertungen erkennen, haben wir in einem Extra-Artikel für Sie aufgeschrieben. 

Betrug durch einen Fake-Shop: Was tun?

Wenn Sie einen Fake-Shop entlarven, sollten Sie diesen melden. Wenn Ihnen noch kein Schaden entstanden ist, wenden Sie sich an folgende Anlaufstellen: 

Wenn Sie auf einen Fake-Shop hereingefallen sind und betrogen wurden, sollten Sie wie folgt vorgehen:

1. Versuchen Sie, Ihr Geld zurückzuholen. Kontaktieren Sie dazu Ihre Bank.

2. Dokumentieren Sie sämtlichen E-Mail-Verkehr und machen Sie Screenshots von dem Fake-Online-Shop. 

3. Bringen Sie den Vorfall zur Anzeige. Das können Sie entweder bei der örtlichen Polizeidienststelle tun oder online bei Online-Strafanzeige.deexternal tun. Behalten Sie dafür alles, was Ihre Online-Bestellung in dem Fake-Shop dokumentiert. Dazu gehören E-Mails über Bestellbestätigungen, der Kaufvertrag oder Screenshots. So tragen auch Sie zur Löschung von Fake-Shops bei.

Mehr Tipps zu diesem Thema finden Sie in diesem Artikel.

Wie Sie Fake-Shops erkennen und sich vor Betrug beim Online-Shopping schützen, wird immer komplexer. Wenn Sie aufmerksam bleiben und Ihren Blick auf Details schärfen, dürfte dem positiven Shoppingerlebnis nichts im Wege stehen.

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Uwe Lembcke
24.03.2019

Ich bedanke mich für den aufschlussreichen "Fake Shop" Artikel. Ich habe viel dazu gelernt!

Klaus Schaper
25.03.2019

Danke für ihre aufschlussreichen Hinweise Frau Muschalski. Man lernt halt nie aus.

Elke Harlaux
27.03.2019

Danke für die Info

ulrik von kotzebue
30.03.2019

Ihre guten Informationen möchte ich als langjähriger Betreiber einer kleinen Designerfirma aber ergänzen:
1. da wir nur Einzelstücke nach Wunsch und Maß herstellen müssen wir Vorkasse nehmen - tuen dies aber mit Ebay oder Paypal-Käuferschutz.
2. Kleine Firmen sind fast nie im Handelsregister eingetragen !
3. Wir haben aber 2 Handelsmarken - im Patentamt "dpma.de" zu finden.
4. Wenn es z.B. im Internet nur eine einzige und zwar sehr negative Bewertung gibt, kann diese auch eine Rache von Betrügern handeln, denen ihr Betrug mißlungen ist. (dank des PayPal-Käufer+Verkäuferschutzes, der zum Glück auch Verkäufer schützt.)

Aber nocheinmal viele Dank für Ihre Informationen !
Ulrik

Sylvia vom Trusted Shops Team
01.04.2019

Hallo Herr von Kotzebue,

vielen Dank für diese interessanten Ergänzungen.

Freundliche Grüße
Sylvia Muschalski

Ded Pichto
31.03.2019

und schon wieder wird nicht gesagt, daß man auf jeden Fall Polizei informieren muß! Nicht nur dann wenn man selbst betrogen wurde.

Michael Mendel
31.03.2019

Ihr Hinweis auf die DENIC ist leider nicht mehr hilfreich, da man die Informationen seti der DSGVO nicht mehr einfach online abrufen kann.

Sylvia vom Trusted Shops Team
01.04.2019

Hallo Herr Mendel,

vielen Dank für diesen wichtigen Hinweis.

Freundliche Grüße
Sylvia Muschalski

Angela Maus
31.03.2019

Vielen Dank, dass Sie so gute Informationen zusammengetragen haben.

Holm P.
31.03.2019

sehr anschaulich erläutert - vielen dank!

Karl-Heinz
31.03.2019

Auch ein vermeintlich sicherer Shop ist keine Garantie das man nicht auf einen Betrüger hereinfällt. Ist mir bei http://www.fishbest.nlexternal leider passiert, 150€ futsch. Mittlerweile wurde die Seite vom Netz genommen. https://www.klacht.nl/fishbest-nl/?pg=3external über ein Jahr konnte der Betreiber der Seite Kunden betrügen bis eingeschritten wurde.

Siggi
01.04.2019

Gute Tips! Danke!
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen hatte ich mit einigen shops schon Pech. Keine Ware-Geld futsch oder minderwertige Ware, die nicht zurück genommen wird Geld -futsch.
Besonders übel war der anschließende Schriftverkehr, meist ohne Erfolg.

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