Einige Internetnutzer surfen im privaten Modus Ihres Browsers und fühlen sich damit in Ihrer Privatsphäre rundum geschützt. Hinzu kommt, dass er für jedermann einfach zu nutzen ist. Wissenschaftler in Chicago haben zusammen mit der Leibnitz-Universität zu Hannover eine Studie dazu durchgeführt. Ganze 40 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass ihr Standort im privaten Modus geheim bleibt und 37 Prozent denken, dass Sie so auf der Arbeit anonym surfen könnten. Doch was bringt der Inkognito-Modus wirklich?
Das kann der Inkognito-Modus im Browser
Verlauf und Zugangsdaten werden nicht gespeichert
Öffnen Sie eine Website im privaten Modus, haben Sie je nach Browser einen bestimmten Schutz. Generell ermöglicht Ihnen der Inkognito-Modus, dass Ihr Verlauf der besuchten Websites, der Suchverlauf und die dort eingegebenen Informationen nicht gespeichert werden. Dies bietet sich besonders an, wenn das jeweilige Gerät von mehreren Personen verwendet wird. Andere Nutzer können dann nicht nachvollziehen, wo Sie online unterwegs waren und könnten sich nicht in Ihrem Namen einloggen, da Zugangsdaten und Formulare nicht automatisch ausgefüllt werden. Sie müssten diese Daten im Anschluss also nicht manuell löschen.
Cookies und Browserdaten werden nach der Sitzung gelöscht
Dass Cookies, Ihr Verlauf und Ihre Passwörter gesammelt werden, kann der Inkognito-Modus nicht völlig verhindern. Diese Daten werden immer noch temporär gespeichert. So können Werbenetzwerke und Website-Betreiber Ihr Verhalten dennoch für personalisierte Werbung analysieren. Erst nach dem Schließen der Website werden diese Informationen gelöscht. Bei einem erneuten Besuch dieser Website sind diese Daten aber nicht mehr vorhanden. Dadurch wird es den Betreibern immerhin erschwert durch Tracking Nutzerprofile anzulegen.
Das kann der Inkognito-Modus im Browser nicht
Schutz vor Angriffen durch Schadsoftware bieten
Der Inkognito-Modus ist kein Schutz vor Angriffen durch Schadsoftware. Um derartige Risiken auszuschließen, müssen Sie verschiedene Maßnahmen umsetzen. Zum einen müssen Sie Ihr Betriebssystem und die verwendete Software stets aktuell halten. Zum anderen sollten Sie nie Programme von unseriösen Anbietern herunterladen. Zusätzlich sollten Sie Ihre Geräte regelmäßig mit einem Virenscanner überprüfen und einen Pop-up-Blocker verwenden.
Anonymes Surfen ermöglichen
Der Inkognito-Modus allein ist kein Mittel dafür, dass Ihre Online-Aktivitäten anonym bleiben. Ihr Internetprovider oder der Arbeitgeber können immer noch nachvollziehen, welche Websites Sie besucht haben. Schließlich kann Ihren Kundendaten Ihre IP-Adresse zugewiesen werden. Auch bei etwaigen Polizeiermittlungen kann der Internetdienstleister bei Bedarf die Nutzungsdaten weitergeben.
Laden Sie im privaten Modus Dateien herunter, wird der Speicherort des Downloads nicht hinterlegt. Die Dateien selber werden aber im Download-Ordner angezeigt, sofern Sie diese nicht woanders ablegen. Auch im privaten Modus gesetzte Lesezeichen werden weiterhin auf Ihrem PC gespeichert.
Für anonymes Surfen eignen sich spezielle Browser wie Brave oder der Tor-Browser, den Sie vielleicht aus dem Zusammenhang mit dem Darknet kennen. Möchten Sie Ihre IP-Adresse verschleiern und den Datenverkehr verschlüsseln, eignet sich ebenso ein „Virtual Private Network“ (VPN).
So finden Sie den Inkognito-Modus
Der private Modus hat je nach Browser eine bestimmte Bezeichnung und lässt sich in der Regel über die Menüleiste aktivieren. Bei Microsoft-Edge finden Sie ihn beispielsweise unter „Inprivate-Modus“, bei Mozilla Firefox unter „Privates Fenster“ und bei Chrome bei „Inkognito-Fenster“. Im Apple-Browser Safari müssen Sie oben in der Taskleiste auf den Reiter „Ablage“ klicken und dort „Neues privates Fenster“ auswählen. Lesen Sie sich genau durch, welchen Schutz Ihnen die Funktion bieten kann und lassen Sie sich nicht von dem dunklen Design oder dem Geheimagenten als Symbol fehlleiten – komplett anonym surfen Sie damit nicht.
Quellen
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