Social-Media-Plattformen: Das sind die Unterschiede

Wir geben Ihnen in diesem Artikel einen Überblick über die beliebtesten Social-Media-Plattformen Deutschlands und helfen Ihnen dabei, Ihre neue Lieblings-App zu finden.

© Gorodenkoff/Shutterstock.com

Sie möchten sich einen Überblick über die verschiedenen Social-Media-Plattformen verschaffen, die aktuell angesagt sind? Wir verraten Ihnen, welche die beliebtesten Netzwerke sind und erklären, für wen sich welcher Content lohnt.

Mehr als fünf Stunden täglich verbringen die Deutschen im Web und einen Großteil davon in Social Media: Über 85 Prozent der Deutschen nutzen soziale Medien – eine Steigerung von knapp zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie der Digital Report 2022 der Agentur „we are social“ feststellt. Kein Wunder, dass immer mehr Werbebudget in Social-Media-Plattformen fließt und die Kanäle den klassischen Unterhaltungsmedien längst den Rang abgelaufen haben.

Soziale Medien sind keine Erfindung der jüngsten Vergangenheit: Als erste Social-Media-Plattform gilt Six Degrees, ein Portal, in dem man seine Freundschaftsbeziehungen zu anderen angeben konnte und sich über Foren austauschen konnte.

Was macht eine Social-Media-Plattform aus?

Social Media verbindet eins: Sie können sich ein Profil erstellen und – quasi wie im realen Leben – in den Austausch mit anderen gehen. Soziale Medien nennt man oft auch das Web 2.0. Menschen konsumieren Medien hier nicht nur passiv, sie werden selbst zu Absender*innen und gestalten die Kanäle und die davon ausgehende Kommunikation aktiv mit.

Welche Arten von Social-Media-Plattformen gibt es?

Bei den Social-Media-Plattformen unterscheidet man in die folgenden Kategorien – wobei sich die Art der Nutzung ändern kann

  • klassische Social Networks wie Facebook
  • professionelle Social-Media-Plattformen wie LinkedIn oder Xing
  • Content-Sharing-Plattformen wie YouTube, Pinterest oder auch Instagram
  • Foren wie Reddit oder gutefrage.net
  • Blogging-Plattformen wie Twitter oder Tumblr
  • Messenger wie WhatsApp oder Snapchat
  • Streaming-Portale wie Twitch

Die Top 7 der Social-Media-Plattformen 2022

Social-Media-Plattformen gibt es wie Sand am Meer. In unserer Übersicht finden Sie die wichtigsten sozialen Medien nach wöchentlichen Nutzer*innen in Deutschland.

1. YouTube – 30 Millionen

  • Existiert seit: 2005
  • Was die Plattform ausmacht: Neben zahlreichen Clips aus Fernseh-Shows, Filmtrailern & Co. finden sich dort Sportvideos, Anleitungen zu verschiedensten Themen oder auch sogenannte Vlogs, also Videotagebücher, von YouTube-Creatorn. Seit 2021 gib es neben den klassischen Videos im Querformat auch YouTube Shorts – vertikale Kurzclips, die an Instagram-Stories oder -Reels erinnern und mit dem Smartphone aufgenommen werden. In Zukunft sollen sowohl die kurzen Videos als auch das Livestreaming weiterentwickelt werden.
  • Ideal für: Menschen, die eher in Bewegtbild angesprochen werden und entweder Informationen suchen oder schlicht unterhalten werden möchten. 

Fun Fact: Die Video-Plattform gilt als zweitstärkste Suchmaschine nach Google und gehört zu den Top 3 Webseiten weltweit (neben Google und Facebook).

2. Facebook – 18 Millionen

  • Existiert seit: 2004
  • Was die Plattform ausmacht: Zu Beginn war Facebook wie ein digitales „Yearbook“ aufgebaut, also ein Verzeichnis von Studentinnen und Studenten. Schnell entwickelte sich daraus ein soziales Netzwerk, in dem Bilder, Videos und Texte von Privatpersonen wie auch Unternehmen geteilt werden. Da der Feed inzwischen sehr unübersichtlich geworden ist, nutzen viele die App, um Gruppen beizutreten und sich dort mit Gleichgesinnten austauschen. Auch private sowie professionelle Events lassen sich gut über Facebook organisieren und auch bewerben. Heute macht Facebook den größten Umsatz, rund 97 Prozent, durch Werbeeinnahmen: Knapp 120 Millionen US-Dollar Umsatz machte Facebook – oder vielmehr das Unternehmen Meta im Jahr 2021. Gründer Mark Zuckerberg und sein Unternehmen stehen immer wieder in der Kritik, da Werbeinhalte zu wenig geprüft werden. So kommen Falschinformationen, zum Beispiel über den Ukraine-Krieg, mithilfe von Werbebudget in den Umlauf und erreichen schnell eine Vielzahl an Menschen, die die Inhalte für Fakten halten.
  • Ideal für: Menschen, die Gleichgesinnte suchen – zum Beispiel in einer neuen Nachbarschaft oder für die nächste Hunderunde.

Fun Fact: Erfinder Mark Zuckerberg denkt schon viel weiter  – und hat mit dem Konzept „Metaverse“ eine virtuelle Welt kreiert, in der Sie mithilfe eines Avatars Ihre digitale Lebenswelt gestalten können. Sie sollen zum Beispiel online shoppen, Arzttermine wahrnehmen, sich mit Freund*innen treffen …  Die Kommunikation im Metaverse läuft über Anwendungen wie WhatsApp – oder deren Weiterentwicklungen.

3. Instagram – 14 Millionen

  • Existiert seit: 2010
  • Was die Plattform ausmacht: Gestartet als klassische Foto-Sharing-App, hat sich Instagram inzwischen zur wichtigsten Social-Media-Plattform für Marketingzwecke entwickelt. Zahlreiche Influencer*innen geben über Feed-Content und auch Stories Einblicke in ihr Leben und rühren die Werbetrommel für verschiedene Unternehmen. Dabei geht der Trend hin zu Bewegtbild – wer Reichweite aufbauen will, sollte Reels, also kurze unterhaltsame Videos im Hochformat, posten. Diese schnell produzierten Videos haben hohen Unterhaltungswert und dank einem schier endlosen Nachladen auch einen Suchtfaktor. Videos und Bilder können mit Hashtags (#) verschlagwortet werden, die Inhalte kategorisieren und leichter auffindbar machen.
  • Ideal für: Menschen, die Unterhaltung gepaart mit Informationen suchen und denen Ästhetik dabei wichtig ist.

Fun Fact: Kaum auf dem Markt, wurde Instagram 2012 von Facebook (heute Meta) aufgekauft. Für die App, die viele anfangs als fotobearbeitungs-Tool nutzten, zahlte Mark Zuckerberg eine Milliarde Dollar. 

4. Twitter – 3,5 Millionen

  • Existiert seit: 2006
  • Was die Plattform ausmacht: Die Plattform gilt als Mikroblogging-Dienst. Pro Tweet haben Sie 280 Zeichen (zu Beginn nur 140 Zeichen) Platz, Ihre Gedanken zu formulieren. Die Texte können mit Fotos und Videos angereichert werden, außerdem können Sie Links teilen. Auf der Plattform tummeln sich Politiker*innen und Journalist*innen sowie Politik-Interessierte. Je nach Branche ist die Plattform auch beruflich interessant. Tweets können Sie ebenfalls mit Hashtags versehen. Über die „Entdecken“-Funktion sehen Sie, welche Hashtags und somit auch Themengebiete gerade besonders oft verwendet werden, also „trenden“. 
  • Ideal für: Menschen, die sich über das politische Weltgeschehen informieren und austauschen oder Vorbildern bzw. berühmten Persönlichkeiten mit starker Meinung folgen wollen.

Fun Fact: 2015 kaufte Twitter den Videodienstleister Periscope, um Live-Videos zu ermöglichen. Instagram zog mit seinen Funktionen später vorbei, sodass der Twitter-Video-Ableger Mitte 2021 eingestellt wurde.

5. LinkedIn – 2,8 Millionen

  • Existiert seit: 2003
  • Was die Plattform ausmacht: LinkedIn wirkt auf den ersten Blick wie ein klassisches Social Network – sie legen sich ein Profil an und vernetzen sich mit Bekannten und Freund*innen. Allerdings hat die Plattform einen eindeutigen Business-Schwerpunkt. Unternehmen können eigene Profile anlegen, Werbeanzeigen schalten und es geht inhaltlich vor allem um Austausch im beruflichen Kontext, auch wenn der berufliche Fokus mittlerweile immer mehr zu verschwinden scheint.
  • Ideal für: Menschen, die sich innerhalb ihrer Branche austauschen, einen neuen Job finden oder sich einen Expertenstatus aufbauen möchten.

Fun Fact: Seit 2016 gehört LinkedIn zu Microsoft.

6. Xing – 2,8 Millionen

  • Existiert seit: 2003
  • Was die Plattform ausmacht: Ähnlich wie bei LinkedIn geht es bei Xing um Berufliches. Sie können sich ein Profil anlegen und so sichtbar für Recruiter*innen werden. Und Sie haben die Möglichkeit, sich über Gruppen oder lokale und digitale Events – oder im direkten Austausch – mit anderen zu vernetzen.
  • Ideal für: Menschen, die sich rund um Beruf und Karriere mit anderen austauschen möchten.

Fun Fact: Mit etwas über 20 Millionen angemeldeten Nutzerinnen und Nutzern zählt Xing als das größte berufliche Netzwerk im deutschsprachigen Raum.

7. TikTok – 2 Millionen

  • Existiert seit: 2014
  • Was die Plattform ausmacht: Content Creator teilen schnell geschnittene kurze Videoclips – die Inhalte reichen von Unterhaltung bis hin zu politischen Themen und News. Selbst die Tagesschau hat einen TikTok-Account. Durch die Tatsache, dass Videos immer wieder nachgeladen werden, hat die Social-Media-Plattform einen hohen Suchtfaktor. Die Konkurrenten TikTok und Instagram buhlen härter denn je um deutsche Fans.
  • Ideal für: Menschen, die gut unterhalten werden wollen oder sich auf spielerische Weise informieren möchten.

Fun Fact: Die App ist aus der Anwendung Musical.ly hervorgegangen. Darin konnten Nutzende sogenannte Lipsync-Videos aufnehmen, also Videoclips zu aktuellen Charthits und Klassikern der Musikgeschichte.

Weitere interessante Social-Media-Plattformen:

  1. Pinterest gibt keine wöchentlichen Zahlen für den deutschen Raum heraus. Pro Monat sollen 13 Millionen auf die Plattform oder die App zugreifen – die Nutzung ist damit ähnlich der von Twitter einzuordnen. Die Social-Media-Plattform ist hervorragend dafür geeignet, Ideen zu sammeln und Moodboards anzulegen. Wenn Sie zum Beispiel Ihr Zuhause umgestalten oder ein DIY-Projekt angehen wollen, Ihre nächste Reise planen oder Outfit-Inspirationen suchen – dann ist Pinterest die richtige App für Sie. Wie bei Instagram auch können Sie auf Pinterest mittlerweile auch direkt einkaufen – nämlich durch Social Commerce, ohne Umweg über einen Online-Shop.
  2. Snapchat gilt neben TikTok als die Social-Media-Plattform der Gen Z, also Menschen, die zwischen 1997 und 2012) geboren sind. Hier können Videos und Fotos sowie Texte versendet werden – entweder in den Feed, in Chaträume oder auch nur an Einzelpersonen.
  3. Wenn Sie gerne Videospiele zocken, könnte die Plattform Twitch sich für Sie lohnen. Dort gibt es zahlreiche „Let’s play“-Kanäle, die Sie beim Spielen über die Schulter schauen lassen. Inzwischen sind auch weitere Influencer*innen aus anderen Themengebieten dort zu Hause, sich umzuschauen lohnt sich. 

Social-Media-Plattformen in anderen Ländern

Werfen Sie einen Blick in die Social-Media-Charts weltweit, begegnen Ihnen in den Top 10 bekannte Plattformen und Messenger wie

  • Facebook
  • YouTube
  • WhatsApp
  • Instagram
  • TikTok
  • Facebook Messenger

Außerdem zahlenmäßig weit vorn im weltweiten Vergleich sind diese Social-Media-Netzwerke, die eigentlich ausschließlich im asiatischen Raum genutzt werden: 

  • WeChat – ist DIE chinesische Plattform, die aus einem Chat-Dienst entstanden ist. Inzwischen ist es vergleichbar mit einem klassischen Social-Media-Netzwerk und wird von dem chinesischen Unternehmen Tencent betrieben. In WeChat ist es möglich, diverse Bestell-, Buchungs- und Zahlungsvorgänge darüber abzuwickeln. Dazu können die Nutzer*innen nicht nur ihre Kontodaten in die App einspeisen, sondern auch ihre persönliche ID damit verknüpfen. WeChat gibt alle Daten an die Regierung weiter, die diese für Spionagezwecke nutzt und bestimmte Inhalte zensiert. 
  • Douyin – die chinesische Version von TikTok.
  • QQ, eigentlich Tencent QQ –  eine Instant-Messaging-App des chinesischen Unternehmens Tencent, deren Funktionen an Snapchat erinnern lassen. 
  • Weibo, früher Sina Weibo – eine mit Twitter vergleichbare Anwendung auf dem chinesischen Markt. Auch in dieser App gibt es Einflussnahme der Regierung. So wurden in 2020 zunächst Beiträge des regierungskritischen Künstlers Ai Weiwei gelöscht, später wurde sein Profil gesperrt und entfernt.

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MEWE
16.11.2022

Kennt aber fast keiner

Hermine Mikiss
24.10.2022

Youtube, Facebook, Pinterset, Messenger, Google, Instagram

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