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Ich wollte eine Packung Kokosblütenzucker teilen und musste überrascht feststellen, das die Küchenwaage nicht ansatzweise die genannte Füllmenge von 30g anzeigt. Da ich 10 Packungen bestellt hatte, habe ich einfach mal die nächste Packung gewogen... und die nächste Packung gewogen... und die nächste Packung gewogen. Ende vom Lied, 6 von 10 Packungen sind nur mit ca. 23g befüllt. Kann man bei dieser Häufigkeit und der identischen Unterfüllung (noch) an einen dummen Zufall oder einen kleinen Fehler beim Unternehmen glauben? Ich habe einfach mal (nett) nachgefragt. Nach 10 Tagen ohne Antwort, abgesehen von der automatischen Eingangsbestätigung, habe ich dem Verein einen (nicht mehr netten) Brief geschickt. Noch am Tag der Zustellung des Briefes, gab es dann eine Antwort per Mail. Neben dem üblichen "wir sind an der Sache dran" wurde noch die Chargennummer und das Mindesthaltbarkeitsdatum angefragt. Die Informationen habe ich am Folgetag bereitgestellt. Beim anschließenden "Informationsaustausch" gab eine bittere Enttäuschung der nächsten die Klinke in die Hand... Der Verein findet es völlig in Ordnung, wenn Packungen erheblich unterfüllt sind, solange es rein rechtlich (Fertigpackungsverordnung) nicht zu bestanden ist, Zitat "Die zulässige Minusabweichung beträgt ... 9 % der Nennfüllmenge ..." und "... dürfen diese zulässigen Minusabweichungen aber von bis zu 2 von 100 Packungen überschritten werden.". Natürlich wurden im weiteren Verlauf keine Informationen von dem Verein bereitgestellt. Im Gegenteil, man hat angefangen zu mauern und eine Rechtsanwaltskanzlei beauftragt. Die Kanzlei hat dann auf zwei Seiten dargestellt, was ein geiles Vorzeigeunternehmen die Mandantin den sei und welche imensen Anstrengungen man zur Aufklärung des Sachverhalts unternommen hat. Natürlich konnte man nicht im Ansatz einen Fehler finden, alles ist wunderbar, genauso wie es ist. Man hat mir noch großzügigerweise angeboten, "ohne Anerkennung einer Rechtspflicht und ohne jegliche Präjudiz für die Sach- und Rechtslage" den Kaufpreis zu erstatten oder die Packungen zu ersetzten. Nein, wie überaus gönnerhaft, wenn man im nächsten Abschnitt als "der Böse" dargestellt wird und sich der Verein daher ausdrücklich vorbehält, "den Vorgang dahingehend prüfen zu lassen, ob hier nicht die Grenzen zu auch strafrechtlich vorwerfbaren Verhalten überschritten werden.". Hmm... da dachte ich mir dann: made my day Ich habe dann einmal das lokale Eichamt aufgesucht und dort wurden drei Packungen mit Unterfüllung genauer geprüft. Es wurden Füllmengen von 22,55g, 22,52g und 22,48g festgestellt. Ich würde sagen, das ist ganz knapp dran an der genannten Verkaufs-Füllmenge von 30g. Zusätzlich sagt das Eichamt, mit dieser Unterfüllung nicht verkehrsfähig! Wer war nochmal "der Böse" und sollte nicht hinsichtlich möglichen strafrechtlich relevantes Verhalten geprüft werden? Auf jeden Fall! Die Strafanzeige und die Verbraucherbeschwerde beim Eichamt sind raus! Ganz zufälligerweise ist der Kokosblütenzucker heute (03.05.2023) "Ausverkauft", 8 Tage nachdem das Eichamt eine Kontrolle auf Grund der Verbraucherbeschwerde angekündigt hat. Achja, hat die Charge 15840 mit dem MHD 20.12.2023 betroffen. Habt ihr davon noch was rumliegen? Wiegt doch mal nach. Wenn bei mir 6 von 10 Packungen betroffen sind, ist die Wahrscheinlichkeit ganz gut, das ihr auch angeschissen wurdet.