Dumpingpreise und utopisch kurze Lieferzeiten sind nur zwei untrügliche Zeichen dafür, dass es bei einem Shop oder einer Seite nicht mit rechten Dingen zugeht. Allerdings gibt es noch eine Reihe weiterer Alarmsignale, die Sie vor dem Klick auf den Bestell-Button nicht ignorieren sollten. Mit unserem Fake-Seiten-Check erkennen Sie Betrüger*innen und vermeiden finanzielle Verluste.
Der 10-Punkte Fake-Seiten-Check
1. Spitzenpreise und eine sofortige Verfügbarkeit
Neben einem niedrigen Preis locken Fake-Seiten häufig mit einer sehr guten Verfügbarkeit des Wunschprodukts. Ein weiterer Trick geht in die andere Richtung und erzeugt auf Seiten der Kund*innen Druck, indem ein Produkt nur zeitlich begrenzt lieferbar oder nur ein kleines Kontingent verfügbar ist. In diesem Fall machen Sie den Test und erkundigen sich telefonisch nach dem Artikel. Landen Sie bei Ihrem Anruf bei einem Sprachdienst oder ist die Rufnummer nicht vergeben, geben Sie Ihre Bestellung besser woanders auf.
2. Unzureichende Kontaktangaben
Ein unvollständiges Impressum ohne genaue Kontaktangaben, E-Mail-Adresse und Nennung der Vertretungsberechtigten, ist ein weiteres Alarmsignal. Skepsis ist auch dann angebracht, wenn nur eine Firma, aber kein Name oder nur eine Postfachanschrift genannt wird. In diesem Fall kann eine Überprüfung der Umsatzsteuer– oder Handelsregisternummer
Licht ins Dunkel bringen.
3. Ungenügender Datenschutz
Ihr per Vorkasse bezahltes Geld ist nur ein Teil des Geschäftsmodells vieler Fake-Shops. Lukrativ ist auch der Verkauf von Kundendaten an Dritte. Ein Blick auf die Datenschutzbestimmungen gehört deshalb zu einem gründlichen Check dazu und gibt Auskunft darüber, wie mit Ihren persönlichen Daten verfahren wird.
4. Nur Vorkasse, verwirrende Preisangaben, kein Käuferschutz
Sämtliche Preisangaben und anfallende Versandkosten sollten transparent aufgeschlüsselt sein. Ist die Mehrwertsteuer nicht im Endpreis enthalten, heißt es vorsichtig sein. Skepsis ist auch dann angebracht, wenn der Shop außer einer Zahlung per Vorkasse keine weiteren Bezahlmethoden anbietet. Seriöse Shops bieten außerdem oft zusätzliche Services wie extra Versicherungen für Kund*innen, um diese vor finanziellem Verlust zu schützen.
5. Unklare Lieferfristen
Wird die bei einem Produkt genannte Lieferzeit durch eine Aussage wie „Lieferfristen sind unverbindlich“ im Kleingedruckten relativiert, sollte Sie misstrauisch sein. Denn kann der Shop die Ware nicht zeitnah liefern, muss die zu erwartende Lieferzeit direkt auf der Produktseite kommuniziert werden.
6. Unsichere Datenübertragung
Seriöse Shops stellen per SSL-verschlüsselter Übertragung der Zahlungsdaten sicher, dass diese nicht missbraucht werden. Das Problem: Auch Fake-Seiten setzen auf kostenfreie SSL-Zertifikate, für die keine Identitätsüberprüfung seitens der Händler*innen notwendig ist. Vergewissern Sie sich deshalb, dass der Adresse ein „https“, sowie ein geschlossenes Schloss vorangestellt ist. Darüber hinaus färbt sich die Adressleiste bei validierten SSL-Zertifikaten grün. Gleichzeitig werden neben der Adresse auch konkrete Angaben zur Zertifizierungsstelle angezeigt.
7. Unrechtmäßige Beschränkung des Widerrufs
Tatsächlich bieten Fake-Seiten auch Produkte an, die geliefert werden können. Die meist wenigen Ausnahmen im Sortiment können Sie sogar innerhalb von 14 Tagen zurückgeben. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn Händler*innen versuchen, dieses Recht einzuschränken. Zu den beliebten Tricks zählen, dass nur originalverpackte Ware zurückgenommen wird, oder Angebotsartikel grundsätzlich von einer Rückgabe ausgeschlossen werden.
8. Tückisches im Kleingedruckten
Nicht nur verbraucherunfreundlich, sondern gesetzlich verboten ist es, wenn Händler*innen versuchen Shops in ihren AGB-Klauseln unangemessen zu benachteiligen. Aussagen wie „Versand auf Gefahr der Käufer*in“ oder „Transportschäden müssen sofort gemeldet werden“ sind allerdings unzulässig und somit unwirksam.
9. Schlechte Bewertungen
Bei Händler*innen, die Sie noch nicht kennen, ist eine Internetrecherche sinnvoll. Vielleicht spüren Sie Negativeinträge in Foren auf, die von einer Bestellung abraten. Lässt ein Online-Shop Bewertungen seiner Kund*innen zu und veröffentlicht sie auf der Shop Seite, kann dies Aufschluss über die Qualität von Service und Angebot geben.
Bei Shops, die über das Trusted Shops Gütesiegel verfügen, sind Sie auf der sicheren Seite. Hier bürgen wir für die Seriosität des Online-Shops und Sie profitieren gleichzeitig vom Trusted Shops Käuferschutz.
10. Gefälschte oder Fantasie-Gütesiegel
Der letzte Punkt im Fake-Seiten-Check: Falsche Gütesiegel. Betreiber*innen von Fake-Shops sind erfinderisch und schmücken sich gerne mit Gütesiegeln. Prüfen Sie daher unbedingt die Echtheit und die Gültigkeit des Trusted Shops Gütesiegels per Mausklick oder Fingertipp.
Mit wenigen Klicks oder Fingertipps überprüfen Sie die Echtheit unseres Gütesiegels in einem Online-Shop. So geht’s:
- Klicken Sie auf das Gütesiegel, das Sie in zertifizierten Shops meistens unten rechts finden
- Klicken Sie auf den letzten Reiter „Bewertungsnote“
- Ein weiterer Klick auf „Alle Bewertungen ansehen“ führt Sie auf die Zertifikatsseite, die alle wichtigen Infos für Sie bereit hält
- Auf der rechten Seite sollten Sie nun ein grünes “Gültig” finden
Sollten Sie nicht sicher sein, ob ein Gütesiegel oder Zertifikat echt ist, können Sie auch unsere Shopsuche nutzen. Klicken Sie einfach auf „Nur Shops mit Gütesiegel und Käuferschutz“. Dort finden Sie alle von uns ausgezeichneten Shops, sortiert nach Kategorien oder Namen.
Fazit: Dank Fake-Seiten-Check geben Sie Betrüger*innen keine Chance!
Mit einer einfachen Prüfung verdächtiger Online-Shops gehen Sie sicher auf Ihre nächste Shopping-Tour. Denn auch wenn die Betreiber*innen von Fake-Seiten erfinderisch sind, können sie sich durch kleine Unzulänglichkeiten enttarnen. Falls der 10 Punkte Fake-Seiten-Check kein eindeutiges Ergebnis liefert, helfen wir Ihnen weiter. Auf unserer Aktuelle-Warnungen-Website listen wir Shops auf, die durch den Missbrauch unseres Siegels auffällig geworden sind oder das Siegel gefälscht haben.
Tipp: Die aktuelle Fake-Shop-Liste erhalten Sie automatisch, wenn Sie sich für unseren Newsletter anmelden.
Falls Sie dennoch Opfer eines unseriösen Anbieters werden sollten, haben Sie immer noch einen Anspruch auf eine Rückzahlung. Was sie sonst noch unternehmen können, wenn Sie einem Fake-Shop aufgesessen sind, haben wir für Sie in einem weiteren Beitrag zusammengefasst.
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