Sie lauern überall: auf Flohmärkten, in Geschäften und mittlerweile auch online. Markenfälschungen sind heutzutage so professionell gestaltet, dass auch unseriöse Online-Shops die gefälschten Produkte zuhauf anbieten und verkaufen. Wie können Sie sich als Käufer*in vor diesem Betrug schützen? Und welche Rechte und Pflichten haben Sie, wenn Sie Plagiate im Internet gekauft haben?
Markenfälschungen = Täuschend echte Imitate
Markenfälschungen sind täuschend echte Nachbildungen von Luxusartikeln, meist also teuren und hochwertigen Produkten. Die Betrüger*innen nutzen bewusst Namen, Kennzeichen und Aussehen von Markenprodukten, um die Kund*innen zu täuschen. Deshalb gibt es heutzutage immer mehr Fake-Shops, die sich als offizielle Markenvertreter ausgeben und stattdessen Plagiate von Handtaschen, Uhren oder Kleidung verkaufen.
Die gefälschten Produkte kommen häufig aus Nicht-EU-Ländern und können daher auf dem Weg nach Deutschland vom Zoll kontrolliert werden. Im Zweifel wird die Ware dann von den Behörden beschlagnahmt und vernichtet.
Konsequenzen: Gesundheitsrisiken und hohe Kosten
Markenfälschungen haben häufig eine deutlich schlechtere Qualität als ihre Originalvorlagen. Das gilt sowohl für die Materialien wie auch für die Verarbeitung. Bei Kosmetikprodukten besteht beispielsweise die Gefahr, dass andere Inhaltsstoffe verwendet wurden als angegeben. Das kann dann bei Käufer*innen mitunter allergische Reaktionen auslösen. Auch gefälschte Elektronikartikel können Ihre Gesundheit gefährden, wenn billiges Material verarbeitet oder Einzelteile falsch zusammengebaut wurden.
Neben Ihrer Gesundheit ist auch Ihre Geldbörse in Gefahr: Wenn die gefälschte Ware vom Zoll beschlagnahmt wird, haben Sie keinen Anspruch auf Kostenerstattung. Es besteht außerdem die Gefahr, dass der Markenrechtsinhaber versucht, Unterlassungs- und Schadensersatzansprüche gegen Sie geltend zu machen.
Augen auf beim Markenkauf
Fälschungen möchte niemand erwerben, egal wie günstig sie sind und wie professionell sie aussehen. Während wir beim Shoppen auf dem Flohmarkt oder im Urlaub die Produkte direkt vor Ort prüfen können, sind wir beim Online-Shopping auf Gütesiegel und andere Möglichkeiten zur Überprüfung der Echtheit angewiesen.
Wie erkennen Sie Markenfälschungen online?
- Überprüfen Sie den Online-Shop: Am besten ist es, wenn er über ein klickbares Trusted Shops Siegel verfügt. Wir haben dann durch verschiedene Tests die Echtheit des Shops geprüft, das Risiko ist für Sie deswegen minimal. Viele Rechtschreib- oder Grammatikfehler, unklare Beschreibungen oder fehlende Informationen weisen darauf hin, dass es sich um einen Fake-Shop handeln könnte.
- Bewertungen lesen: Welche Erfahrungen haben andere Kund*innen mit dem Verkäufer gemacht? Vertrauen Sie auf das Urteil der Community, aber seien Sie wachsam: Es gibt auch gefälschte Bewertungen, die aber leicht erkennbar sind.
- Sicher zahlen: Bezahlen Sie die gekauften Produkte möglichst mit Kreditkarte, auf Rechnung oder per PayPal. Bei Kreditkartenzahlung können Sie im Zweifel ein Chargeback veranlassen und ihr Geld zurückbekommen.
Seien Sie generell auf der Hut vor Shops, die Ihnen nur Vorkasse als Zahlungsart anbieten.
Was tun beim Kauf von Markenfälschungen?
Markenfälschungen werden online mittlerweile so professionell beworben, dass Sie erst am Produkt selbst den Betrug erkennen – also nach der Lieferung.
Sofern Sie im Glauben gehandelt haben, ein Originalprodukt zu kaufen, liegt ein Sachmangel vor und es stehen Ihnen die Gewährleistungsrechte nach § 437 BGB gegen den Verkäufer zu. Sie haben zunächst einen Anspruch auf Nachlieferung, also auf die Lieferung des Originalproduktes. Wenn der Shop auf Ihr Nacherfüllungsverlangen nicht reagiert, können Sie als Käuferin oder Käufer vom Kaufvertrag zurücktreten und den Kaufpreis zurückverlangen.
Falls Sie per Kreditkarte bezahlt haben, kontaktieren Sie Ihre Bank und bitten um ein Chargeback, also um die Rückbuchung des Geldes. Fällt Ihnen der Fehlkauf unmittelbar nach der Bestellung noch auf, können Sie nach Rücksprache mit Ihrer Bank auch Überweisungen rückgängig machen.
Behörden informieren
Wird im Rahmen einer Kontrolle eine verdächtige Lieferung festgestellt, setzt die Zollbehörde die Überlassung an den Empfänger aus und informiert den Rechteinhaber. Die Markenfälschung wird dann von den Behörden beschlagnahmt und mit Zustimmung des Markenrechtsinhabers vernichtet.
Dennoch sollten Sie in jedem Fall die Polizei informieren, falls Sie auf eine Produktfälschung im Internet hereingefallen sind. Als Opfer eines Betruges können Sie eine Strafanzeige stellen (zum Beispiel online) und tragen so dazu bei, dass zukünftig weniger Kundschaft auf Fake-Produkte reinfallen.
So schützen Sie sich
Bevor Sie Markenprodukte online kaufen, sollten Sie ausgiebig recherchieren. Vergleichen Sie Preise, prüfen Sie die Online-Händler und lesen Sie die Bewertungen anderer Kund*innen. Falls hier Ungereimtheiten auffallen oder Sie mehrfach an der Echtheit der Angaben zweifeln, kaufen Sie keine Markenprodukte über diesen Online-Shop.
Vertrauen Sie stattdessen den gängigen Gütesiegeln wie dem von Trusted Shops und seien Sie so auf der sicheren Seite: auch beim Kauf von Markenprodukten.
Schon gewusst: Sie suchen ein bestimmtes Produkt in einem sicheren Shop? Über unsere Shopsuche können Sie gezielt nach Ihren Wunschprodukten oder Marken suchen und bekommen eine große Auswahl an von uns zertifizierten Shops, die genau diese Produkte anbieten.
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