Über zehn Millionen Pakete wurden vor Beginn der Pandemie täglich in Deutschland zugestellt. Neben der Zuverlässigkeit und dem Zustelltempo geben Preise, mögliche Zusatzservices und nicht zuletzt das Auftreten der Zustellenden den Ausschlag, welcher Zustelldienst der Beste ist. Auch die Erreichbarkeit der Shops sowie die Nutzungsfreundlichkeit können Kriterien für einen guten – oder schlechten – Zustelldienst sein.
Welche Zustelldienste gibt es?
In Deutschland gibt es aktuell die folgenden Zustelldienste:
- UPS, früher auch United Parcel Service, ist ein US-amerikanisches Unternehmen mit weltweit 495.000 Mitarbeitenden. Mehr als 5.100 Store-Standorte, 38.000 UPS Drop Boxes und über 1.000 UPS-Kundencenter weltweit werden auf der Website aufgezählt.
- Die DHL – benannt nach den Gründern Adrian Dalsey, Larry Hillblom und Robert Lynn, beschäftigt rund 380.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
- DPDgroup, kurz: DPD, hat rund 75.000 Mitarbeitenden, davon allein knapp 20.000 in Deutschland. 6.500 Paketshops gibt es deutschlandweit.
- GLS Germany ist eine Tochter der niederländischen General Logistics Systems B.V., die insgesamt 19.000 Mitarbeitenden beschäftigt. 66 Depots und über 6.000 PaketShops in Deutschland sind auf der Website aufgeführt.
- Hermes Europe ist der Zustelldienst der Otto Group und beschäftigt rund 15.500 Menschen. Rund 16.000 Paketshops gibt es in Deutschland.
Amazon hat seit 2018 einen eigenen Lieferdienst: Amazon Logistics. Diesen können Sie allerdings nicht mit Privatsendungen beauftragen, der Service ist Geschäftskundinnen und -kunden vorbehalten.
Wie teuer sind die Zustelldienste im Vergleich?
Wenn Sie ein Päckchen oder ein Paket versenden, möchten Sie dieses am liebsten so günstig und zuverlässig wie möglich tun. Informieren Sie sich auf den Websites oder in den Paket-Shops der Zustelldienste unbedingt, welche Konditionen gelten: Welche Verpackungen und Abmessungen sind zugelassen? Sind die Pakete versichert und wenn ja, bis zu welchem Wert? Gibt es eine Sendungsverfolgung? Wenn Sie Sperrgut verschicken oder etwas ins Ausland versenden wollen, werden Sie große Preisunterschiede bei den Paketdiensten bemerken. Hier lohnt sich ein Preisvergleich in jedem Fall. Ebenfalls einen zweiten Blick wert: Wohin wird ein Paket geliefert? Wo entstehen Preiszuschläge? Bei DPD kostet ein S-Paket, das Sie im Paketshop aufgeben und in einen Shop liefern lassen, 4,50 Euro. Soll es bei Empfänger oder Empfängerin zu Hause abgegeben werden, zahlen Sie 4,99 Euro. Auch Hermes bietet fürs an einen Paketshop adressieren, und nicht an eine Privatadresse, einen reduzierten Preis an.
Die Preise von UPS berechnen sich nach Zonen, in die Sie liefern wollen, Gewicht des Pakets und das Zustelltempo. Für ein Paket innerhalb einer Zone (in Deutschland etwa) zahlen Sie mit dem UPS Standard-Tarif 12,50 Euro für ein 5kg-Paket. Weitere Infos finden Sie in der Preistabelle.
Zustelldienste: Welcher Paketdienst liefert am schnellsten?
In der Regel benötigen Pakete bei allen Paketdiensten in Deutschland ein bis zwei Werktage. Versenden Sie in der Weihnachtszeit oder um Shopping-Events wie den Black Friday herum, kann es etwas länger dauern. Auch für Sendungen auf Inseln sollten Sie mehr Zeit einplanen. Wollen Sie ein bestimmtes Zustelldatum oder sogar den Zeitraum bestimmen, bieten viele Zustelldienste Sondertarife. Eine Zustellung am Samstag ist bei den Paketdiensten Standard – mit Ausnahme von GLS.
Welche Lieferoptionen habe ich?
Alle genannten Paketdienste bieten Ihnen die Möglichkeit zur Online-Frankierung. Diese drucken Sie entweder selbst aus und kleben Sie auf das Paket oder nehmen ihn als mobilen Paketschein per Smartphone mit in die Filiale und zeigen ihn dort vor. Die Mitarbeitenden scannen diesen ein und schon kann das Paket auf die Reise gehen.
Sie können die Pakete bei allen Zustelldiensten mit Ausnahme von GLS auch bei sich zu Hause oder im Büro abholen lassen. Dieser Service kostet immer extra. Die Sendung an Shops oder die Ablage in Postboxen ist bei allen Paketdiensten möglich und kostet manchmal sogar etwas weniger als die Zustellung an eine Wunschadresse. Aber Achtung: Nicht alle Paketgrößen werden in Shops oder Kästen abgelegt oder abgestellt. Auf Wunsch kann auch ein spezieller Ablageort bestimmt werden. Lesen Sie hier vorher genau die Bedingungen durch, denn zu Teil verzichten Sie dann auf Haftung.
Welchen Zustelldienst nutzen Online-Shops am häufigsten?
Laut einer Statista-Umfrage aus dem Jahr 2019 bei den 500 größten deutschen Online-Shops liegen diese Zustelldienste auf den ersten drei Plätzen:
1. DHL – mit über 80 Prozent der Nennungen.
2. Hermes – mit immerhin noch 20 Prozent der Nennungen.
3. DPD wird von 17,5 Prozent der Versandhäuser genutzt.
Mit 13,8 wird UPS wenig genutzt. Interessant: Die Möglichkeit „Click and Collect“, also die Abholung der Ware durch die Kundinnen und Kunden selbst, bieten 33,4 der Online-Shops an. GLS Germany und Amazon Logistics wurden in der Auflistung nicht genannt.
Welcher Zustelldienst ist Testsieger?
Der Paketdienst DHL wird in Tests meist gut bewertet, so zum Beispiel bei einem Experiment des Deutschen Instituts für Service-Qualität im Auftrag von ntv. Vier von fünf Paketen kommen laut dem Test unversehrt an und das innerhalb von durchschnittlich 1,8 Tagen. Mit etwas über drei Tagen benötigt Hermes hier schon länger – und 40 Prozent der Pakete sind beschädigt. Dazwischen liegt DPD mit 2,3 Tagen Lieferzeit und nur knapp 17 Prozent versehrter Kartons oder beschädigter Ware. Ähnlich urteilt auch Stiftung Warentest in einem etwas älteren Testbericht. Wofür alle Paketdienste immer wieder in der Kritik stehen: die Arbeitsbedingungen. Hermes und DPD beschäftigen sogenannte Subunternehmer, die nach Zustellrate und nicht für ihre Arbeitszeit bezahlt werden – regelmäßige Pausen, Krankheitstage und Urlaub werden so oft vernachlässigt.
Um einen Paketdienst zu bewerten, können Sie ganz unterschiedliche Kriterien ansetzen. Wichtig ist, dass Sie sich überlegen, welche für Sie persönlich am wichtigsten sind. Und Ihre Wahl hin und wieder überprüfen, wenn etwa Preis-Updates oder aktuelle Testberichte veröffentlicht werden.
Übrigens: Sollten Sie Zustelldiensten skeptisch gegenüber stehen, trotzdem aber auf Online-Shopping nicht verzichten wollen, schließen Sie einfach bei Abschluss Ihrer Bestellung in einem Partner-Shop den Käuferschutz mit ab. Wenn dann bei der Zustellung etwas schiefgehen sollte, greift das Trusted Shops Team ein und erstattet Ihnen den Kaufpreis ohne Widerrede zurück. Darauf können Sie sich verlassen.
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