Knapp 80 Prozent aller deutschen Internetnutzer kaufen regelmäßig Dienstleistungen oder Waren über das Internet. Lebensmittel schlugen dabei vor der weltweiten Corona-Pandemie nur mit knapp 37 Prozent zu Buche. Auch wenn neue aktuelle Zahlen dazu noch schwer zu erheben sind, ist eines klar: Das hat sich geändert! Der Online-Lebensmittelhandel boomt in diesen Krisenzeiten. Die bei den entsprechenden Händlern eingehenden Bestellungen haben sich seit Beginn der Corona-Krise verdoppelt, teils sogar verdreifacht.
Warum online Lebensmittel kaufen?
Auch wenn wir die aktuelle Notsituation außen vor lassen, bietet die Bestellung von Lebensmitteln einige klare Vorteile: Die Vielfalt und der Komfort sind auch beim Lebensmitteleinkauf Trumpf: Für jeden Geschmack findet sich im Online-Supermarkt das richtige Produkt und das wird bequem nach Hause geliefert. Weitere Vorteile bietet die schier unendliche Online-Produktpalette beispielsweise Menschen, die einer speziellen Ernährung nachgehen möchten oder müssen.
Welche Anbieter gibt es?
Neben zahlreichen Einzelprodukten in diversen Online-Shops gibt es heute auch Rezeptboxen mit Zutaten oder gar vorgekochte Mahlzeiten, die oftmals in größeren Büros gerne geordert werden. Diese Portale sind entweder regional begrenzt oder liefern bundesweit, gerne auch auf Abo-Basis. Neben kleinen lokalen Anbietern sind auch die großen Supermarktketten auf den Trend aufgesprungen und vertreiben ihre Produkte auch digital. Edeka, Rewe und Co. beherrschen den E-Food-Markt zahlenmäßig, wie auch diese Studie belegt: Über 50 Prozent der Lebensmittel-Shopper kaufen bei den Ihnen bekannten Discountern oder Lebensmittelhändlern ein. Auch Amazon und die Deutsche Post als Logistik-Giganten mischen heute im Food-Commerce mit. Zudem gibt es auch im Gourmet-Segment immer mehr Shops, die Kunden über weite Distanzen mit hochpreisigen Lebensmitteln versorgen.
Übrigens: In Zeiten von Corona fluten täglich neue kleine lokale Anbieter den Markt. Viele regionale Lebensmittelhändler, die auf ihren normalen Umsatz verzichten müssen, weil die Ladengeschäfte geschlossen sind, satteln um und vertreiben ihr Essen oder ihre Produkte nun online. Jede Region in Deutschland hat dafür ihre eigenen neuen Plattformen. So unterstützen Sie selbst bei einer Online-Bestellung den lokalen Handel vor Ort.
Lebensmittel online kaufen: Die rechtlichen Voraussetzungen
Generell gilt für Online-Händler dasselbe wie für den Supermarkt um die Ecke: Die Produkte sollten eindeutig gekennzeichnet sein und dürfen unsere Gesundheit nicht schädigen oder Sie als Verbraucher täuschen. Ämter prüfen durch regelmäßige Besuche zusätzlich auch die Hygiene und die Lagerbedingungen von Online-Händlern. Klaus Müller, Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentrale, sieht allerdings in der Praxis noch ein anderes Problem: Kunden erfahren oft erst bei der Lieferung, welche Inhaltsstoffe in den Lebensmitteln stecken, anders, als beim stationären Kauf.
Das grundsätzliche Widerrufs- und Rückgaberecht im Internet beträgt 14 Tage. Davon ausgenommen sind aber leicht-verderbliche frische Lebensmittel oder bereits abgelaufene Lebensmittel. Details dazu finden sich in der Lebensmittelhygieneverordnung.
Amtliche Überwachung beim Online-Shopping
Eine zentrale Rolle beim Online-Einkauf von Lebensmitteln spielen die Frische und die Hygiene der Waren. Die Lieferung erfolgt deswegen durch spezielle Kühlboxen und Fahrzeuge. Auch das Gesundheitsamt sieht genau hin und überwacht die Händler. Neben gesundheitsschädlichen oder risikobehafteten Lebensmitteln wird von den Behörden auch nach nicht registrierten Lebensmittelunternehmen geguckt. In Zweifelsfällen können unseriöse Anbieter auch durch die Lebensmittelüberwachungsbehörden oder die EU vom Netz genommen werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie sich aber an zusätzlichen Zertifizierungen orientieren.
Unsere Checkliste: Darauf sollten Sie achten
Durch das Berücksichtigen einiger weniger Punkte können Sie bereits für größtmögliche Sicherheit beim Kauf von Lebensmitteln sorgen. Wir zeigen Ihnen, wo es sich lohnt genauer hin zu sehen, bevor Sie sich Lebensmittel online kaufen.
Kosten
Einer der größten Unterschiede des Einkaufens von Lebensmitteln im Internet sind die zusätzlichen Versandkosten, die auf Sie zukommen. Informieren Sie sich vorab über Liefer- und Zollkosten, um bösen Überraschungen vorzubeugen. Auch etwaige Gewichtszulagen für schwere Produkte sollten Sie prüfen. Beachten Sie außerdem, dass sich auch Lebensmittelpreise vom stationären Handel unterscheiden können.
Transportweg & Lieferzeit
Prüfen Sie den Transportweg und die beschriebene Lieferzeit, die Ihre Lebensmittel nach Kauf vor sich haben – und das vor allem bei empfindlicher Ware. Je länger der Weg zu Ihnen ist, desto mehr Risiko gehen Sie ein, dass Lebensmittel Sie nicht so frisch wie erwartet erreichen. Weniger Probleme bieten da sogenannte Drive-In-Shops, bei denen Sie Ihre bestellten Lebensmittel einfach selbst abholen können. Hier bleibt Ihre Ware normalerweise bis zum Abholzeitpunkt im Lager des Supermarktes. Rechnen Sie aktuell außerdem damit, dass die Lieferzeiten aufgrund des höheren Bestellaufkommens durch Corona deutlich länger sind als gewohnt. Auf Bestellungen in internationalen Shops sollten Sie in Betracht der Lage mit vielen Grenzschließungen lieber verzichten.
Frischware vs. Dosen
Wählen Sie die Lebensmittel, die Sie online beziehen, bewusst aus. Während Sie bei Dosen oder unverderblichen Produkten nahezu keinerlei Bedenken haben müssen, desto mehr Vorsicht ist bei frischem Käse, Fleisch oder Fisch geboten. Überlegen Sie hier genau, ob Sie die Waren gezielt online beziehen möchten oder ob sich der Gang in den Supermarkt lohnt.
Kühlkette & Unversehrtheit
Die Erhaltung der Kühlkette stellt beim Online-Kauf von Lebensmitteln eine besondere Herausforderung dar. Natürlich darf auch beim Lebensmittel-Online-Shopping die Kühlkette nicht unterbrochen werden. Shopbetreiber stellt dies beim Versand von beispielsweise tiefgekühlter Ware vor besondere Hürden. Mittlerweile arbeiten Logistikunternehmen mit besonderen Kühlboxen, Trockeneis oder Kühlfahrzeugen. Prüfen Sie Ihre bestellten Lebensmittel bei Erhalt auf jeden Fall auf Optik und Frische, um bösen Überraschungen vorzusorgen.
Datenschutz & Verschlüsselung
Datenschutzrechtlich tauchen beim Online-Shopping immer wieder Bedenken auf. Besonders beim Kauf von Lebensmitteln übermitteln Sie dem Anbieter wertvolle persönliche Informationen, die für Krankenkassen und Gesundheitsversorger interessant sein dürften. Achten Sie darauf, dass der Anbieter im Sinne der DSGVO agiert und Ihre Daten regelmäßig ordnungsgemäß löscht. Der Nutzung Ihrer Kundendaten müssen Sie immer explizit erst zustimmen und über den Widerruf der Einwilligung informiert werden. Dazu gehört auch die Aufklärung über die Verwendung von Cookies.
Auch die sichere Übertragung und Verschlüsselung Ihrer Daten ist zentral, um Sie vor Missbrauch zu schützen: Prüfen Sie im Kaufvorgang, ob das kleine Schloss in Ihrer Browserzeile als geschlossen angezeigt wird und ob die URL mit „https“ beginnt.
Registrierte Unternehmen & Gütesiegel
Wie bei jedem Kauf im Netz hilft es, vor Kaufabschluss einen Blick auf das Impressum, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und den Unternehmenssitz zu werfen. Die Anonymität des Internets dient Fake-Anbietern und Fake-Shops immer wieder als Schlupfloch – häufig trifft es dabei Diät- oder Nahrungsergänzungsmittel mit gewagten Verkaufsversprechen.
Achten Sie – um nicht an schwarze Schafe zu geraten – daher auf die Ihnen bekannten Prüfsiegel und Zertifizierungen wie das Trusted Shops Gütesiegel. Ein Klick auf das Siegel, das in jedem zertifizierten Shop eingeblendet wird, zeigt Ihnen die jeweilige Gültigkeit des Zertifikats an.
Sollten Sie 100% auf Nummer sicher gehen wollen, entscheiden Sie sich zusätzlich für den Trusted Shops Käuferschutz. In über 25.000 Shops kann so gar nichts passieren, da Ihre Ware über uns versichert ist, bis Sie diese erhalten. Sollten Teile Ihrer Bestellung fehlen oder beschädigt sein, so kümmern wir uns um Ersatz oder Entschädigung.
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