In einem Fake-Shop eingekauft – und nun wollen Sie Ihr Geld zurück? Tatsächlich schaffen es findige Betrüger immer wieder, arglose Online-Shopper mit einem Fake-Shop um ihr Geld zu betrügen. Besonders ärgerlich: Bezahlen Sie per Vorkasse und nicht über einen Treuhänder wie PayPal, ist Ihr Geld in der Regel weg – ohne dass Sie das gewünschte Produkt jemals erhalten. Wir zeigen Ihnen, welche Schritte Sie im Fall der Fälle einleiten sollten.
Fake-Shops locken mit extrem niedrigen Preisen und täuschen Online-Shopper mit gefälschten Gütesiegeln und unzähligen positiven, aber meist gefälschten -Kundenrezensionen. Kommt das bestellte Produkt auch nach Wochen nicht bei Ihnen an, offenbart meist erst ein zweiter Blick auf die Shop-Seite, die oftmals dann gar nicht mehr existiert, dass Sie einem Betrüger auf den Leim gegangen sind. Neben dem finanziellen Verlust ärgern Sie sich zurecht über Ihre eigene Gutgläubigkeit. Zum Glück gibt es Mittel und Wege, wie Sie von einem Fake-Shop Ihr Geld zurückerhalten können und darüber hinaus andere Online-Shopper vor unseriösen Anbietern schützen können.
Fake-Shops – Geld zurück: Der 5-Punkte-Plan
Um es vorweg zu nehmen: Die bei einem Fake-Shop bestellte Ware werden Sie mit Sicherheit niemals zu Gesicht bekommen. Allerdings stehen die Chancen nicht schlecht, dass Sie zumindest bereits überwiesenes Geld zurückbekommen. Gehen Sie hier zu folgendermaßen vor:
Sichern Sie alle Beweismittel, etwa Kaufverträge Bestellbestätigungen und etwaige E-Mails und drucken Sie diese aus. Vor allem wenn Sie die den Betrug bei der Polizei zur Strafanzeige bringen, dienen Sie als wichtiger Nachweis.
Sofern Sie das Geld erst vor einigen Tagen überwiesen haben, kontaktieren Sie möglichst schnell Ihre Bank und lassen Sie die Zahlung rückgängig machen. Wichtig: In der Regel ist Ihr Zeitfenster bei einer online getätigten Überweisung deutlich kleiner als per Bankbeleg. Hinzu kommt: Die meisten Banken erheben eine Gebühr für den Rückholservice.
Sofern Sie per Kreditkarte bezahlt haben bleiben Ihnen zwischen 6 und 8 Wochen Zeit, den Betrag aufgrund eines Betrugsverdachts zurückerstatten zu lassen. Wenden Sie sich hierzu an die kartenausgebende Bank und nicht an das Kreditkarten-Unternehmen – ausgenommen American Express. Tipp: Die meisten Banken bieten im Service-Bereich Ihres Webauftritts entsprechende Reklamations-Formulare an.
Bei der Bezahlung mit Kreditkarte besteht das Risiko, dass der Betreiber des Fake-Shops Ihre Kartendaten nutzt, um Ihnen weiteren finanziellen Schaden zuzufügen. Gehen Sie auf Nummer Sicher und lassen Sie Ihre Karte umgehend sperren.
Scheitert der Versuch über Ihre Bank oder das Kreditkartenunternehmen an Ihr Geld zu kommen, werfen Sie einen Blick in Ihre Hausratversicherung. In einigen Fällen ist hier eine Cyberpolice enthalten, die Ihren finanziellen Verlust ausgleichen kann.
Helfen Sie sich und anderen Online-Shoppern: So legen Sie Fake-Shops das Handwerk!
Auch wenn eine Rückerstattung Ihres Geldes einen zeitlichen Aufwand für Sie bedeutet, lohnt es sich, hartnäckig zu bleiben. Natürlich können Sie sich auch jederzeit fachliche Unterstützung bei der Verbraucherzentrale einholen — entweder vor Ort, telefonisch oder per E-Mail.
Unser Tipp: Lassen Sie die ausgedruckten Unterlagen in einer der Beratungsstelle überprüfen und stellen Sie im Anschluss Strafanzeige bei der Polizei. Durch den Überweisungsrückruf wegen Betrugsverdacht werden häufig auch die Compliance-Abteilungen oder die Geldwäschebeauftragten der Banken informiert. Diese überprüfen die Bankverbindung und sperren unter Umständen das Konto, so dass keine weiteren Kunden geschädigt werden können
Ware erhalten? – Vorsicht!
Manchmal kommt es auch vor, dass Sie in einem Fake-Shop bestellt, und trotzdem Ware erhalten haben. Hierbei handelt es sich nicht selten um gefälschte Waren, von denen Sie dringend die Finger lassen sollten, denn hier können Sie sich nicht auf gängige Sicherheitsstandards oder auf durchgeführte Produkprüfungen verlassen. So könne beispielsweise Schadstoffe enthalten sein, das Produkt erfüllt nicht den vorgesehenen Zweck oder ist schlicht nicht sicher in der Anwendung. Am besten führen Sie den gesendeten Artikel als Beweis mit an und entsorgen ihn anschließend ordnungsgemäß.
Fazit und Ausblick
Niemand sitzt gerne einem Betrüger auf und bleibt auf den Kosten sitzen. Um Ihre Chancen auf eine Rückerstattung zu erhöhen ist eine schnelle Reaktion das A und O. Zeitnah eine Strafanzeige zu stellen und Ihre Bank zu informieren sind in jedem Fall die wichtigsten Erfolgsfaktoren.
Und auch wenn es sich nur um eine geringen Geldbetrag handelt, lohnt es sich am Ende nicht nur für Sie selbst, hartnäckig zu bleiben. Durch einen Überweisungsrückruf rufen Sie zusätzlich auch die Compliance-Abteilung der Bank auf den Plan, die eine Sperrung des Betrüger-Kontos veranlassen kann. So tragen Sie im Optimalfall nicht nur aktiv zur Löschung eines Fake-Shops bei, sondern bewahren zukünftig auch andere Online-Shopper vor finanziellem Schaden.
Übrigens: Unser monatlicher Fake-Shops-Newsletter (Anmeldefeld unter diesem Artikel) warnt Sie laufend vor neuen Fake-Shops. Für einen noch umfassenderen Überblick empfehlen wir Ihnen unsere Fake-Shops-Seite. Hier können Sie beispielsweise die Suche nutzen oder mittels Filterfunktion alphabetisch oder nach Aktualität die gesamte Liste sortieren.
Ihre Meinung interessiert uns!
Bitte beachten Sie, dass wir Kommentare, die Links oder persönliche Daten beinhalten, nicht freigeben können.