Im Vergleich zu anderen Ländern stoßen kontaktlose Bezahlverfahren bei den Deutschen noch nicht auf breite Zustimmung. Bereits 2019 zeichnete sich ein Aufwärtstrend für die Bezahlung per Smartphone ab, der durch die aktuelle Corona-Krise weiter befeuert wird. Warum Google Pay als Alternative zu Bargeld und der klassischen Giro-/Kreditkarte noch weitaus mehr zu bieten hat und wie Sie Google Pay einfach nutzen können, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Mehr als ein Smartphone mit NFC braucht es nicht: So können Sie Google Pay nutzen
Grundsätzlich können Sie die kostenfreie Google Pay-App auf jedem Android-Smartphone nutzen, auch wenn es sich um ein etwas älteres Modell handelt. Das sind die zwei Voraussetzungen auf einen Blick:
- Ihr Android Smartphone muss NFC-fähig sein. Bei NFC (Near Field Communication) handelt es sich um eine drahtlose Schnittstelle, die mit dem Kassenterminal kommuniziert, wenn Sie Ihren Einkauf per Google Pay bezahlen.
Ob Ihr Smartphone NFC-fähig ist können Sie in Ihren Geräte-Einstellungen prüfen. Unter „Drahtlos und Netzwerk“ sollten Sie NFC aktivieren und deaktivieren können. Sollten Sie die Schaltfläche nicht finden, so können Sie davon ausgehen, dass ihr Handy nicht NFC-kompatibel ist.
Hinweis: Je nach Android-Version und Smartphone-Hersteller kann sich die NFC-Funktion auch in einem anderen Menü verstecken: Bei Geräten, die mit Android 8 oder höher ausgestattet sind, finden Sie die NFC-Funktion unter Einstellungen -> Verbundene Geräte -> Verbindungseinstellungen.
- Auf Ihrem Smartphone ist mindestens die Android Version 5.0 installiert. Tipp: Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Version ihr Gerät verwendet, schauen Sie auf der Support-Seite von Google
Sind beide Punkte erfüllt können Sie nach der Installation der Google Pay App eigentlich sofort loslegen und den ersten kontaktlosen Einkauf tätigen. Bei der Ersteinrichtung Ihres Kontos ist es notwendig, dass Sie eine Bankkarte oder Ihr Konto bei einem Zahlungsdienstleister hinterlegen.
Momentan unterstützen noch nicht alle Banken Google Pay, auch weil einige Kredithäuser gerade dabei sind, ihr eigenes Bezahlverfahren zu etablieren. Doch mit der Commerzbank, ING, Comdirect und N26 gehören bereits einige der verbreiteten Banken zu den Google Pay Partnern.
Smartphone gezückt und sekundenschnell bezahlen: So kinderleicht funktioniert Google Pay
Anstatt weiterhin mühsam Kleingeld aus dem Portemonnaie zusammenzusuchen, oder Ihre Bankkarte zu zücken, können Sie mit Google Pay überall dort bezahlen, wo Sie das G Pay-Symbol sehen:
Sowohl online als auch immer häufiger auch im lokalen Handel. Der Bezahlvorgang erfolgt dabei vollständig kontaktlos, und zwar so:
- An der Kasse entsperren Sie Ihr Smartphone per PIN, Fingerabdruck oder Gesichtsscan
- Halten sie das Smartphone an das Kartenterminal der Kasse und warten Sie einen Moment, bis die Transaktion mit einem weißen Haken auf blauem Grund bestätigt wird – das war’s!
Genauso komfortabel bezahlen Sie mit Google Pay übrigens auch in einem Online-Shop, der G Pay unterstützt:
- Bei Abschluss der Bestellung tippen Sie zum Bezahlen auf die Google Pay-Schaltfläche auf dem Bildschirm Ihres Smartphones
- Im nächsten Schritt wählen Sie eine in Google Pay hinterlegte Zahlungsmethode aus. Wichtig: Vergessen Sie nicht eine Versandadresse anzugeben.
- Bestätigen Sie ihre Bestellung mit einem weiteren Fingertipp – fertig!
Vor rund zwei Jahren war das Angebot an Shops und Ladengeschäften, die Google Pay unterstützen noch recht überschaubar. Doch mittlerweile können Sie mit Ihrem Smartphone auch bei großen Ketten bezahlen und profitieren so vom schnellen Bezahlvorgang. Eine Übersicht aller Geschäfte finden Sie auf der Google Pay-Seite.
Wie sicher ist Google Pay und wie sind Sie gegen einen Missbrauch geschützt?
Die erste Hürde, die ein Smartphone-Dieb überwinden müsste, ist bereits recht hoch: Denn ist Ihr Smartphone gesperrt und somit auch verschlüsselt, ist eine Bezahlung per Google Pay unmöglich. Falls Ihr Smartphone gestohlen wird, können Sie es über Ihr Google-Konto nicht nur Aufspüren, aus der Ferne sperren, sondern auch alle Smartphone-Daten löschen.
Bei Geldgeschäften hat die Sicherheit oberste Priorität: Der eigentliche Bezahlvorgang und Ihre in Google Pay hinterlegten Zahlungsinformationen sind durch mehrere Sicherheitsbarrieren geschützt, sodass eine Manipulation quasi ausgeschlossen ist. So wird die Nummer Ihrer hinterlegten Debit- oder Kreditkarte nicht auf dem Smartphone gespeichert – zudem wird keinerlei Karteninformation mit dem Händler oder Shop-Betreiber geteilt. Hinzukommt: Für die Transaktion des Geldbetrags verwendet Google ausschließlich eine verschlüsselte, und virtuelle Kontonummer.
Google Pay – ein guter Grund warum Bargeld zum Auslaufmodell wird? Ja und nein, denn nach wie vor bezahlen deutsche Verbraucher sehr gerne mit Scheinen und Münzen.
Allerdings trägt die Corona-Krise dazu bei, dass sich kontaktlose Bezahlverfahren langsam, aber sicher durchsetzen. Denn den großen Vorteilen stehen tatsächlich nur wenige Nachteile gegenüber.
Abgesehen davon, dass noch nicht jede Bank den Dienst unterstützt, bietet Google Pay dank ausgereifter Smartphone-Technik und hoher Sicherheitsstandards ein gelungenes Gesamtpaket. Verbesserungswürdig ist allenfalls noch die Zahl der Geschäfte und Online-Shops, die Google Pay bislang unterstützen. Aber auch hier ist davon auszugehen, dass zukünftig weitere Ketten aufspringen und irgendwann auch die kleineren Ladengeschäfte nachziehen.
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