Gerade Millenials bestellen Kleidung, Elektronik und Anderes mit Vorliebe online. Doch gleichzeitig wächst auch das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz. Laut einer Umfrage von idealo würden 71 Prozent der Online-Shoppenden höhere Versandkosten in Kauf nehmen, wenn dafür der Versand klimafreundlicher werden würde. 57 Prozent der Online-Käuferinnen und -Käufer geben an, ungern Ware zurückzuschicken, weil das das Klima belaste. Wie Sie heute schon klimafreundlicher online shoppen und welche Faktoren für mehr Nachhaltigkeit im E-Commerce sorgen: Hier ist unser Überblick.
Mehr Nachhaltigkeit im E-Commerce dank smarteren Verpackungen
Eine große Rolle in punkto Nachhaltigkeit im E-Commerce spielt das Verpackungsmaterial. Bei der Herstellung und dem Recycling von Kartons und Versandtaschen sowie dem Füllmaterial wird einiges an Rohstoffen und Energie verbraucht. Klimafreundlicher werden Verpackung und Füllmaterial dann, wenn sie sich zu einem hohen Anteil recyceln lässt oder sogar wiederverwendet werden kann.
Kartons aus Papier und Pappe können theoretisch gut recycelt werden – sofern sie nicht lackiert oder anderweitig beschichtet oder bedruckt sind. Für die Papierherstellung werden allerdings jedes Jahr 700 Millionen Bäume weltweit abgeholzt. Deshalb setzen viele Unternehmen inzwischen schon auf Kartons aus Hanffasern oder Grasschnitt. Otto testet aktuell Versandtaschen aus wildem Plastik. Das Start-up WILDPLASTIC lässt dafür in Entwicklungsländern Plastikmüll sammeln und verwandelt diesen in recyclingfähige Versandtaschen und Müllsäcke. Ein etwas anderes Konzept verfolgt das Start-up Livingpackets
. Die Versandverpackung „The Box“ kann bis zu 1.000-mal verwendet werden.
Für mehr Nachhaltigkeit im E-Commerce sollten Sie bevorzugt bei Online-Shops kaufen, die auf recycelte und recyclingfähige Verpackungen setzen – und diese dann gemäß den Infos auf Kartons oder Versandtaschen entsorgen.
Wege einsparen = Weniger Klimabelastung
Wie nachhaltig ein E-Commerce-Unternehmen handelt, hängt auch davon ab, welche Strecken die Pakete zurücklegen, bevor Sie bei Ihnen sind. Bestellen Sie Ware, die aus Fernost stammt, hat diese eine hohe CO2-Bilanz. Doch nicht nur die Herkunft der Ware selbst, auch die Logistik hier vor Ort spielt eine Rolle beim Klimaschutz.
Fünf Tipps für eine bessere CO2-Bilanz
1. Reduzieren Sie die Anzahl Ihrer Bestellungen. Planen Sie Ihre Einkäufe und vermeiden Sie impulsives Online-Shopping.
2. Kaufen Sie lieber einmal mehr Ware bei einem Online-Shop als diverse Produkte bei unterschiedlichen Anbietern einzukaufen.
3. Nutzen Sie die Möglichkeit, die Ware in einer Sendung zuzustellen. Manchmal kann dies dazu führen, dass Sie etwas länger auf Ihre Bestellung warten, ist in der Regel aber klimafreundlicher, als viele einzelne Pakete geschickt zu bekommen.
4. Kleidung aus Polyester lässt sich nicht nur schlecht bis gar nicht recyceln. Sie benötigt meist in der Herstellung auch mehr Energie und verursacht mehr CO2-Ausstoß als Kleidung aus natürlichen oder recycelten Materialien. Achten Sie deshalb darauf, woraus sie hergestellt wird und setzen auf nachhaltige Materialien.
5. Bestellen Sie nicht nach Hause, sondern in eine Packstation oder einen Paketshop. So sparen Sie den Zustelldiensten Arbeit und schonen die Umwelt, da so Kurzstrecken mit vielen Stopps wegfallen.
Retouren vermeiden für mehr Nachhaltigkeit im E-Commerce
Wer Retouren vermeidet, handelt gleich doppelt klimafreundlich. Viele Anbieter nehmen die Ware nicht etwa zurück und stellen sie wieder in den Shop ein. Einige machen es sich einfach und entsorgen Kleidung, Elektronik & Co. direkt. So werden Ressourcen verschwendet. Eine Retoure sorgt außerdem für weitere Wege, die die Ware zurücklegen muss.
Einige Unternehmen gehen neue Wege, um die Anzahl der Rückgaben zu verringern. So helfen Tools zur Online-Anprobe bei der Auswahl des richtigen Modells: Der Brillenhersteller Mister Spex etwa bietet Ihnen die Möglichkeit der 3D-Anprobe. Bei der Make-up-Marke Maybelline können Sie im Virtual Try On
ganze Looks oder einfach nur Make-up-Nuancen ausprobieren. Und auch KI (Künstliche Intelligenz) hilft Ihnen dabei, das Klima zu schonen: In vielen Online-Shops berechnet die Künstliche Intelligenz Ihre ideale Kleidergröße oder empfiehlt Ihnen weitere Produkte, die zu Ihnen passen könnten.
Wie klimafreundlich ist der stationäre Handel?
Der stationäre Handel ist nicht immer die klimafreundlichste Art, einzukaufen. Große Warenhäuser oder Geschäfte verbrauchen mit Heizung, Kühlung, Beleuchtung und Lüftung viel Energie. Gerade Luxusläden, in denen sehr wenige Produkte mithilfe von Licht kunstvoll in Szene gesetzt werden, sind oft nicht nachhaltig konzipiert. Orientieren Sie sich an diesen Hinweisen, kann das Online-Shoppen deshalb sogar klimafreundlicher als der Einkauf vor Ort sein.
Wie immer lohnt sich der Blick aufs Detail, um zu erfahren, wie nachhaltig es im E-Commerce zugeht. Wollen Sie bei Themen wie diesem auf dem Laufenden bleiben?
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