Einer Studie von PWC zufolge könnte das europäische Filialnetz der Banken bis zum Jahr 2023 um bis zu 40 Prozent ausgedünnt werden. Neben dem hohen Kosten- und Konkurrenzdruck trägt auch die Corona-Pandemie zum „Bankensterben“ bei. Doch an Service soll es den zahlenden Kund*innen nicht mangeln: an die Stelle von Bankberater*innen vor Ort treten verstärkt Online-Services, die sicher und komfortabel zugleich sein sollen. Wir werfen für Sie einen Blick auf die TAN-Verfahren, geben Tipps zum Schutz vor Online-Betrug und erläutern die wichtigsten Verhaltensregeln für sicheres Online-Banking.
Was ist Online-Banking?
Service und eine eingehende Beratung sind im Hinblick auf Finanzgeschäfte für viele Kund*innen immens wichtig. Das ist umso verständlicher, wenn es um große Summen geht, etwa bei einem Immobilien-Kredit. Allerdings können Sie die alltäglichen Bankgeschäfte, bequem über das Online-Angebot Ihrer Bank abwickeln. Unter anderem haben Sie hier folgende Möglichkeiten:
- Überweisungen tätigen
- Daueraufträge anlegen
- Kontostand abfragen
Das funktioniert von zuhause aus mittels PC und Browser oder unterwegs per Smartphone und der passenden Banking-App. Für die Nutzung des Online-Banking benötigen Sie nur einen Account, auf den Sie per Benutzernamen und PIN zugreifen können. Besonders praktisch: Je nach Bankinstitut müssen Sie für die Einrichtung noch nicht einmal einen Legitimationsnachweis wie den Personalausweis vorlegen. Sparkassen sind z. B. dazu übergegangen, dass Sie für die Anmeldung lediglich ein Konto nebst Debitkarte sowie die S-pushTAN-App für Ihr Smartphone benötigen.
Ist Online-Banking sicher?
Immer wenn Geld im Spiel ist, sind Betrüger*innen nicht weit. Doch die Banken setzen verstärkt auf sichere Verfahren zur Konto-Anmeldung. Neben Ihrer Benutzer-ID ist der Zugang nur per PIN oder mittels biometrischer Daten, wie zum Beispiel Ihrem Fingerabdruck, möglich. Hinzukommt, dass einige Banken sogar für jeden Online-Zugriff eine siebenstellige TAN (Transaktionsnummer) abfordern.
Was ist eine TAN?
Tätigen Sie eine Überweisung oder legen einen Dauerauftrag an, benötigen Sie dafür eine Transaktionsnummer – kurz TAN. Die TAN dient heutzutage auch als zusätzliches Autorisierungsverfahren, und sorgt in Kombination mit Ihrem persönlichen PIN für eine hohe Sicherheit. Eine TAN erhalten Sie z. B. per Push-Nachricht auf Ihr Smartphone, per SMS oder generieren Sie mittels eines Kartenlesers und Ihrer Debitkarte.
Welches TAN-Verfahren für sicheres Online-Banking?
- Unsicher und mittlerweile veraltet ist sind die PIN/TANs, die auf einem Zettel aufgedruckt sind.
- Kartenleser für das CHIPTAN oder Smart TAN-Verfahren erstellen TANs für Überweisungen oder die Anmeldung an Ihr Online-Konto. Diese Methode zur TAN-Generierung ist wesentlich sicherer, weil Sie hierzu zwei voneinander getrennte Geräte – PC und TAN-Generator – benutzen.
- Die mTAN oder auch SMS-TAN-Methode ist besonders flexibel und komfortabel zugleich. Per SMS wird die TAN-Nummer an Ihr Smartphone gesendet. Das Problem: wird eine Nachricht abgefangen, wie es bei Android-Smartphones bereits vorkam, halten Datendiebe eine gültige TAN in ihren Händen.
- Für das App-TAN-Verfahren müssen Sie die Banking-App Ihres Kreditinstitutes installieren und öffnen, um eine Transaktionsnummer zu generieren. Gefahr droht eigentlich nur dann, wenn Ihr Smartphone gestohlen wird und es der Dieb schafft, es zu entsperren.
Zwischenfazit: das beste TAN-Verfahren ist immer das, was für Sie am komfortabelsten und sichersten ist. Grundsätzlich sind neu generierte TANs, für die Sie eine App, Ihre Zugangsdaten oder eine Debitkarte nebst Kartenleser benötigen, der mTAN vorzuziehen.
10 goldene Regeln für sicheres Online-Banking im Überblick
- Achten Sie darauf, dass Sie den korrekten Domainnamen ihrer Bank im Browser eingeben und dass die Seite per https verschlüsselt ist. Nachgebaute Internetseiten von Betrügern nutzen sind in der Regel nicht verschlüsselte http-Verbindungen. Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie die Adresse aufschreiben und stets händisch eintippen.
- Hinterlassen Sie, soweit möglich keine Bankdaten bei obskuren Online-Shops, die nach einem Fake aussehen
- Nutzen Sie zur Anmeldung an Ihr Online-Konto ein sicheres Passwort, dass aus mindestens 8, besser noch 12 Zeichen besteht. Im Idealfall besteht ein solches Passwort aus Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen. Vermeiden Sie es, dieses Passwort auch an anderer Stelle zu verwenden, etwa für den Login bei einem sozialen Netzwerk oder Ihrem E-Mail-Account. Weiterhin sollte das Passwort keine persönlichen Daten, wie Ihren Nachnamen oder das Geburtsdatum enthalten.
- Geben Sie niemals Ihre PIN-Nummer weiter und bewahren Sie Sie an einem für andere Personen unzugänglichem Ort auf.
- Brechen Sie eine Transaktion oder einen Zahlvorgang im Zweifelsfall ab. Entweder, weil zu viele persönliche Daten abgefragt werden oder die Seite lädt nur sehr langsam lädt oder der Ladevorgang abbricht.
- Richten Sie zur Sicherheit ein Tageslimit bei Ihrer Bank ein, damit Betrüger*innen Ihnen im Falle eines Datenklaus nicht das Konto leerräumen.
- Melden Sie sich unbedingt wieder von Ihrem Konto ab, wenn Sie eine Transaktion getätigt haben und schließen Sie Ihren Browser. So schließen Sie etwaige Datenlücken und vermeiden, dass Unbefugte auf Ihren Account zugreifen können. Denken Sie auch daran, den Browsercache und die Surfhistorie zu löschen, damit niemand den Verlauf Ihrer Aktionen nachverfolgen kann.
- Aktivieren Sie den Phishing Schutz in Ihrem Browser, damit Verbindungen zu dubiosen und unsicheren Seiten automatisch gesperrt werden
- Tätigen Sie Online-Bankgeschäfte niemals, wenn Sie mit einem öffentlichen WLAN-Hotspot verbunden sind. So schützen Sie sich davor, dass Hacker ihre Anmeldedaten über das Funknetz abgreifen.
- Überprüfen Sie den Zahlungsverkehr auf Ihrem Konto und checken Sie die Kontoauszüge. So stellen Sie fest, ob Überweisungen von einer fremden Person getätigt wurden. Unser Tipp: Nutzen Sie auch den Service von mein „Mein Trusted Shops”, mit dem Sie Ihre Bestellungen über Trusted Shops detailliert nachvollziehen können.
Fazit: TAN, PIN und mehrstufige Anmeldeverfahren geben keine 100-prozentige Garantie für sicheres Online-Banking. Doch mit der notwendigen Sorgfalt, Passwörtern und einer Portion Skepsis schützen Sie sich vor Betrügern und einem finanziellen Verlust.
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