Kinder im Internet: 5 Tipps für den sicheren Umgang

Das Internet lässt sich auch aus dem Alltag von Kindern nicht mehr wegdenken. Doch nur wenn frühzeitig Internetkompetenz vermittelt wird, ist auch ein sicherer Umgang mit den Gefahren des Internets möglich.

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Das Internet gehört zu unserem Alltag. Natürlich bleibt diese Welt auch Kindern nicht verborgen. Doch wo Abenteuer warten, lauern auch immer Gefahren. Deshalb ist es wichtig, Internetkompetenz schon in frühen Jahren zu trainieren und dem Nachwuchs beizubringen, worauf es beim Surfen im Internet ankommt. Doch wie können Sie Ihr Kind oder Ihre Kinder im Internet wirklich schützen? Wir haben einige Tipps ausgearbeitet, mit denen Sie Ihr Kind spielerisch an das Internet gewöhnen können, ohne die Sicherheit zu vernachlässigen. 

Tipp 1: Begleiten Sie den Weg Ihrer Kinder im Internet 

Die ersten Schritte im Internet sollten Kinder nicht allein gehen. Es ist wichtig, ihnen zu erklären, wie das Internet funktioniert: Was ist eine Suchmaschine und wie nutzt man sie? Welche Inhalte sind geeignet für mich? Wo lauern mögliche Gefahren? Die natürliche Neugier von Kindern geht mit vielen Fragen einher, die beantwortet werden wollen. Spätestens zu dem Zeitpunkt, an dem Kinder schreiben lernen, bewegen sie sich auch selbstsicherer durch das Internet. Als Erwachsener sollte man zumindest in der Nähe sein, um Fragen  zu beantworten und Probleme zu lösen, die bei den ersten Schritten im Internet aufkommen können. 

Tipp 2: Kindersichere Suchmaschinen und Browser mit Kindersicherung 

Das Internet ist ein spannender Ort, aber längst nicht jede Seite ist auch für Kinderaugen geeignet. Um Kinder vor den Gefahren des Internets bestmöglich bewahren zu können, bieten sich browserinterne Sperren an, die die Gefährlichkeit von Webseiten einstufen. Die gängigen Browser verfügen in der Regel bereits über eine integrierte Kindersicherung, die sich bei Bedarf aktivieren lässt. 

Kindersichere Browser

  • Google Chrome: Damit Ihr Kind im Google Chrome Browser sicher surfen kann, benötigt es zunächst einen eigenen Google-Account. Weisen Sie diesem Account die Einstellung „Google Account für Kinder“ zu. Dann können Sie in den Einstellungen die Kindersicherung aktivieren. Gehen Sie dafür zunächst in die Einstellungen -> Einstellungen verwalten -> „Filter für Google Chrome“. Hier können Sie nun auswählen, welche Webseiten Ihr Kind besuchen darf. Außerdem können Sie über die Filtereinstellungen explizit sexuelle oder gewaltvolle Inhalte für Kinder ausschließen. 
  • Firefox: Firefox bietet keine direkte Kindersicherung an, überprüft allerdings den Computer auf eingestellte Kindersicherungen und wählt beim Vorhandensein einer solchen Einstellungen automatisch den Modus „Safe“ aus. Alternativ stehen jedoch einige Kinderschutz-Add-onsexternal zur Verfügung, die sich direkt im Browser aktivieren lassen. 
  • Internet Explorer: Um im Internet Explorer die Kindersicherung einzustellen, drücken Sie die Tastenkombination „Alt + X“. Im Anschluss wählen Sie den Reiter „Internetoptionen“ aus, klicken auf „Inhalte“ und setzen nun das Häkchen bei „Family Safety“. Die Einstellung wird automatisch auf den Internet Explorer übertragen. 
  • Safari: Auch Safari stellt eine integrierte Kindersicherung zur Verfügung. Wählen Sie dazu zunächst die Einstellungen im Browser aus, scrollen Sie etwas nach unten und klicken Sie „Beschränkungen“ -> „Inhaltsbeschränkungen“ -> „Webinhalt“ aus. Hier können Sie nicht jugendfreie Inhalte blockieren oder selbst Webseiten vorgeben, die von Ihrem Kind besucht werden dürfen. 

Auch Windows selbst bietet eine computerweite Kindersicherung an, die sich auch auf den Browser auswirkt. In den meisten Fällen müssen Sie lediglich das Alter Ihres Kindes angeben, damit im Anschluss nur Inhalte freigegeben werden, die für dieses Alter auch geeignet sind. 

Allerdings sind auch diese Programme nicht perfekt. Es kann durchaus passieren, dass eine möglicherweise gefährdende Webseite nicht geblockt wurde – daher sollten Sie sich nicht restlos auf kindersichere Browser verlassen, sondern auch stets selbst ein Auge auf die Internetaktivität Ihres Kindes haben. Im Browserverlauf können Sie zum Beispiel die besuchten Webseiten Ihres Kindes überprüfen und im Bedarfsfall das Gespräch suchen. 

Alternative: Kindersichere Suchmaschinen

Anstelle eines Browsers mit Kindersicherung bietet sich alternativ auch eine Suchmaschine an, die nur Inhalte preisgibt, die für Kinder geeignet sind.

  • Kiddleexternal: Kiddle ist eine der beliebtesten Varianten – eine Suchmaschine, die von Google unterstützt wird, allerdings nur kindgerechte Inhalte in den Suchergebnissen anzeigt. Kiddle lebt von der Zusammenarbeit mit den Eltern. Wenn Sie also eine Webseite finden, die Ihrer Meinung nach nicht kindgerecht ist, können Sie einfach auf „Site Blocking“ klicken, im Formular Ihre Begründung eingeben und das Feedback auf diese Weise an Kiddle weitergeben.
  • KidRexexternal: Eine gelungene Alternative zur „Kiddle“ Suchmaschine für Kinder. Diese verfügt über ganz ähnliche Funktionen und begeistert gleichzeitig mit ihrem kindgerechten Design. 

Tipp 3: Internet-Regeln vereinbaren 

Den Aufenthalt des Kindes im Internet an bestimmte Regeln zu knüpfen, ist generell sinnvoll. Für viele Eltern geht es dabei vor allem um die Dauer der Internetnutzung. Allerdings lässt sich mit aufgestellten Regeln auch spielerisch die gesamte Internetkompetenz trainieren. So können Sie beispielsweise mit Ihrem Kind vereinbaren, dass es keine sensiblen Daten wie Adressen oder Telefonnummern im Internet eingeben darf – außer Sie geben Ihr Einverständnis. Auch Online-Käufe sollten Kindern nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt sein.

Bei älteren Kindern ist es durchaus sinnvoll, diese Pflichten auch schriftlich festzuhalten. Besonders erfolgreich sind solche Internetvereinbarungen, wenn das Kind davon ebenfalls profitiert. Wurden die Regeln zum Beispiel eine Woche oder einen Monat konsequent eingehalten, können Sie Ihrem Kind mit 30 Minuten zusätzlicher Internetzeit an einem Tag seiner Wahl eine Freude machen. Das steigert auf Dauer die Motivation, sich an die vereinbarten Regeln zu halten und stellt beide Seiten zufrieden.

Hier bietet sich bei Smartphones und Tablets zum Beispiel die FamilyLink App von Googleexternal an: Sie können die App direkt auf dem Gerät Ihres Kindes installieren und die Internetzeit überwachen, sperren oder freigeben. Mit wenigen Handgriffen lassen sich zum Beispiel die Tageslimits für die Nutzung festlegen und verändern. 

Tipp 4: Die Gefahren des Internets benennen 

Für kleine Kinder wird die Gefahr durch Hacker, Phishing und Malware noch etwas zu abstrakt sein, aber mit steigendem Alter sollte man auch auf diese Gefahren hinweisen. Denn nur so entsteht auch ein echtes Verständnis dafür, warum man im Internet vorsichtig sein sollte. Der erste Schritt ist daher die kindgerechte Erläuterung der unterschiedlichen Begrifflichkeiten. 

  • Hacker: Bei einem Hacker handelt es sich um eine Person, die unerlaubt Zugriff auf fremde Computer, Webseiten, Accounts und Programme erlangen möchte, um sensible Daten wie Adressen oder Bankinformationen abzugreifen. 
  • Malware: Malware ist der Überbegriff für Schadsoftware. Darunter fallen zum Beispiel Viren, Trojaner oder Spyware, die den Computer infizieren und auf diese Weise sensible Daten abgreifen können. Da Malware in den meisten Fällen durch Downloads auf den Computer gelangt, sollten Sie Ihren Kindern beibringen, Daten nur aus wirklich vertrauenswürdigen Quellen herunterzuladen. 
  • Phishing: Phishing ist wohl eines der größten Probleme im Internet, denn für Laien lässt sich ein Phishing-Versuch kaum erkennen. Hinter einem unscheinbaren Link, der über eine Direktnachricht oder E-Mail übermittelt wird, lauert beim Phishing eine Fake-Webseite (die häufig täuschend echt aussieht) und die zur Eingabe von Daten auffordert oder automatisch Malware installiert. Bringen Sie Ihrem Kind daher unbedingt bei, nicht auf Links von unbekannten Absendern zu klicken.  

Einige dieser Gefahren lauern häufig in den sozialen Netzwerken, die auch bei Kindern sehr beliebt sind. Werfen Sie für weitere Informationen dazu einen Blick auf den Artikel „Kinder im Social Web“. 

Tipp 5: Begeben Sie sich in das direkte Gespräch mit Ihrem Kind 

Nicht nur die technischen Gefahren im Internet können für Kinder gefährlich werden. Auch der teilweise sehr raue Ton und die unfreundlichen Umgangsweisen können Kinder irritieren. Begeben Sie sich daher ruhig immer wieder in den Austausch mit Ihrem Kind, fragen Sie nach dessen Meinung zu bestimmten Informationen im Internet und stehen Sie für Rückfragen zur Verfügung. Die vermeintliche Anonymität bringt viele Menschen dazu, sich im Internet anders zu verhalten als sie es wohl im realen Leben tun würden. Auch darauf sollten Sie Ihr Kind vorbereiten. Internetkompetenz zu erlernen ist ein stetiger Prozess, bei dem Sie Ihr Kind begleiten können. Da zu sein, zu unterstützen und mit wertvollen Tipps und Tricks zur Seite zu stehen, ist genauso wichtig wie der technische Schutz durch kindersichere Browser und Download-Verbote. 

Kinder im Internet schützen – keine leichte Aufgabe 

Es gibt viele Hilfsmittel, die das Internet für Ihr Kind etwas sicherer machen. Leider lässt sich jedoch nie gänzlich ausschließen, dass Ihr Kind mit den Gefahren des Internets in Berührung kommt. Ein offener Umgang damit kann jedoch helfen, Problemen vorzubeugen und frühzeitig Internetkompetenz zu vermitteln. Wie gehen Sie vor, wenn Sie Ihr Kind im Internet vor Gefahren schützen möchten? Haben Sie möglicherweise Tipps, die in unserer Auflistung fehlen? Wir freuen uns sehr auf einen regen Austausch in den Kommentaren! Für weitere Informationen zur Internetsicherheit können Sie gern auch den Consumer Newsletter abonnieren. Dort informieren wir Sie immer wieder zu neuen Internetgefahren und halten außerdem direkt passende Lösungen für Sie bereit. 

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