Schadsoftware hat es in unserer vernetzten Welt leicht, sich schnell auf Computern und Smartphones auszubreiten. Die Folgen können gravierend sein, denn Malware löscht und verschlüsselt nach einer Infektion des Systems wertvolle Daten oder öffnet weiteren Schädlingen die Tür zu Ihrem PC. Welche Arten von Malware besonders gefährlich sind und mit welchen Mitteln Sie Ihren Computer schützen, erläutert dieser Beitrag.
Was bedeutet Malware?
Der Begriff „Malware“ setzt sich zusammen aus „malicious“ (englisch für schädlich) und „Software“. Oft wird er synonym für den geläufigeren Ausdruck „Virus“ verwendet. Malware ist dabei der eigentliche Gattungsbegriff, unter dem Schadprogramme wie Viren, Trojaner und Würmer zusammengefasst werden.
Was ist ein Virus?
Wie bereits erwähnt, ist ein Virus eine spezielle Art von Malware. Viren finden ihren Weg z. B. über harmlos aussehende, aber eben mit Schadcode versehene E-Mail-Anhänge oder über einen verseuchten USB-Stick auf Ihren PC.
Allen Viren gemein ist, dass sie in der Lage sind, eine Vielzahl von Daten auf Ihrem Computer infizieren. Sie können sich selbst vervielfältigen, gelangen auf andere PCs und werden von dort aus weiterverbreitet. Je nach Komplexität des Programmcodes löscht ein Virus bestimmte Daten, den kompletten Inhalt einer Festplatte/SSD oder wird dazu genutzt, Spammails zu verschicken.
Was ist ein Trojaner?
Analog zum berühmten Holzpferd aus der Antike, mit dem sich die darin versteckten athenischen Krieger Zugang zu Troja verschafften, tarnt sich ein Computer-Trojaner als vermeintlich harmloses Programm. Nutzer*innen installieren unwissentlich die verseuchte Software, wodurch auch der Trojaner aktiviert wird. Im Gegensatz zum Virus replizieren sich Trojaner nicht, sondern öffnen eine Hintertür für Schadprogramme, die unbemerkt über eine Internetverbindung nachgeladen werden. Diese Programme dienen unter anderem dazu, Ihre Nutzerdaten auszuspionieren oder Tastatureingaben aufzuzeichnen.
Welche weiteren Virusarten gibt es für den PC und was sind die Unterschiede?
- Ransomware: Dieser perfide Schädling hat es auf Ihr Geld abgesehen! Ransomware (Ransom englisch für Lösegeld) kann Ihnen den Zugriff auf Ihren PC versperren oder nimmt Ihre Daten in Geiselhaft, indem diese mit einem Passwort verschlüsselt werden. Die Erpresser haben es vor allem auf sensible und wertvolle Daten abgesehen und fordern Sie meist per E-Mail dazu auf, Ihre Daten mit einem Geldbetrag, der in der Regel in einer Kryptowährung bezahlt werden soll, freizukaufen.
- Spyware: Treibt häufig auf verseuchten Webseiten sein Unwesen und sammelt Informationen über Sie und Ihren PC oder trackt Ihre Internetaktivitäten. Sensible Daten wie Passwörter, Kreditkartennummern und Informationen zu Ihrem Online-Banking übermittelt die Spyware (Spy englisch für Spion) an den Angreifer.
- Adware: Das ist eine Schadsoftware, die in erster Linie lästig, aber ärgerlicherweise legal ist. Adware wird häufig über Browser-Erweiterungen oder Spiele verteilt und dazu genutzt, Einnahmen für den Entwickler zu generieren. Hierzu sammelt der Schädling persönliche Daten über Sie – z. B. nach welchen Produkten Sie beim Online-Shopping suchen. Diese Informationen nutzt die Adware, um Ihnen personalisierter Werbung anzuzeigen und das in sehr aufdringlicher Form.
Wie schützen Sie sich und Ihre Daten?
Täglich tauchen neue Schädlingsvarianten auf, die Sicherheitslücken geschickt ausnutzen, um sich auf PCs und Smartphones einzunisten. Microsoft, Google, Apple und Co. steuern mit Sicherheitsupdates gegen, um Schwachstellen zu beseitigen. Doch allein mit Sicherheitsupdates ist es nicht getan.
6 wichtige Grundregeln zum Schutz vor Schadsoftware
- Installieren Sie einen Antivirenscanner: Neben Programmen von Drittanbietern beinhalten Betriebssysteme wie Windows 10 und 11 ab Werk einen durchaus gründlichen Virenscanner (den Windows Defender). Kostenpflichtige Antiviren-Suites von GData, Bitdefender und Co. bieten darüber hinaus noch weitere Komfortfunktionen, etwa einen sicheren Browser für das Online-Banking oder eine Überprüfung eingehender E-Mails. Wie Antivirensoftware für Windows hinsichtlich Schutzwirkung, Erkennungsrate und Benutzbarkeit abschneidet, testet das unabhängige IT-Security-Institut AV Test regelmäßig.
- Aktivieren Sie Ihre Firewall: Die meisten Router haben bereits eine entsprechende Funktion integriert, die Sie vor gefährlichen Datenströmen absichert. Auch Windows besitzt eine integrierte Firewall, die regelmäßig mit Updates versorgt wird.
- Halten Sie System und Software aktuell: Der beste Virenwächter ist ohne ein aktuelles Betriebssystem nutzlos. Installieren Sie daher immer die aktuellen Updates – je nachdem welches System Sie nutzen. Achten Sie darauf, dass Sie Software-Updates vom Hersteller herunterladen und nicht von Drittanbieter.
- Verwenden Sie ein Benutzer- statt ein Adminkonto: Ein Benutzerkonto, wie Sie es unter Windows mit wenigen Mausklicks anlegen können, arbeitet mit eingeschränkten Rechten, was den Zugriff auf die Systemressourcen einschränkt. Sind Sie dagegen als Administrator angemeldet, steht der Schadsoftware das System quasi offen.
- Schützen Sie Ihr Heimnetz mit einem sicheren WLAN-Passwort: Haben Hacker*innen einen Weg in Ihr WLAN gefunden, ist es ein Leichtes, die eingebundenen Netzwerkgeräte zu kapern. Schützen Sie Ihr WLAN mit einem sicheren Passwort und achten Sie darauf, dass der Router das WPA2-, besser noch das WPA3-Verschlüsselungsverfahren beherrscht.
- Nutzen Sie einen Online-Virenscanner, falls Ihr System bereits infiziert ist: Wenn Ihr PC erste Anzeichen einer Malware-Infektion aufweist (geringere Geschwindigkeit, Abstürze, Dateien, die sich nicht mehr öffnen lassen), können Sie das Schlimmste ggf. mit einem Online-Virenscanner verhindern. Bei Anbietern wie ESET und F-Secure laden Sie hierzu eine kleine Installationsdatei herunter und lassen Ihr System danach online auf Malware überprüfen. Dubiose Weblinks können Sie vor dem Anklicken mit einem Link-Checker wie Dr.Web überprüfen.
- Öffnen Sie keine E-Mails von unbekannten Absendern: Vor allem Anhänge im Zip-Format, Bilddateien oder ausführbare Dateien mit der Endung „.exe“ sollten Sie nicht anklicken.
Fazit: Malware hat viele Gesichter, von lästig bis bösartig ist alles dabei. Eine Portion Misstrauen sollten Sie sich beim Surfen, Öffnen von E-Mails und bei Ihnen unbekannten Speichersticks daher bewahren. Wenn Sie dazu noch Ihre Geräte aktuell halten und ein Antivirentool installieren, können Sie einen Großteil der Bedrohungen abwenden.
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