Ein Aufwand, der sich lohnt: Rund 1.000 Euro gibt es vom Finanzamt Jahr für Jahr zurück, wenn Sie eine Einkommenssteuererklärung abgeben. Zahlreiche Tools unterstützen Sie dabei. Wir erklären Ihnen, worauf Sie bei der Auswahl am besten achten sollten.
Wer muss eine Steuererklärung machen? Eine Steuererklärung fällt zum Beispiel dann an, wenn Sie als Arbeitnehmer bei mehr als einem Unternehmen arbeiten. Auch wenn Sie durch Vermietung oder Ähnliches Geld verdienen, müssen Sie sich vor dem Finanzamt erklären. Sollten Sie mehr als 410 Euro an Lohnersatzleistungen – Arbeitslosengeld, Krankengeld etc. – in einem Jahr bekommen haben, müssen Sie ebenfalls eine Erklärung abgeben. Mehr dazu lesen Sie im Einkommenssteuergesetz.
Was bringt mir eine Steuer-Software?
Sie können natürlich Ihre Steuererklärung komplett schriftlich abgeben – bei Ihrem örtlichen Finanzamt finden Sie entsprechende Unterlagen vor. Eine Steuer-Software unterstützt Sie zunächst einmal dabei, die für Sie nötigen Formulare zu identifizieren. Und diese Seite für Seite korrekt auszufüllen. Viele Tools sind außerdem gespickt mit Tipps rund um mögliche Steuerersparnisse. So können Sie noch mehr Geld herausholen.
Steuerklärung selbst machen: Welche Art von Tools gibt es?
Für die Steuererklärung gibt es verschiedene Arten von Programmen. Beachten Sie dabei folgende Vor- und Nachteile:
Steuer-Software für den PC oder den Laptop
Die klassische Steuer-Software installieren Sie von einer CD oder nach dem Download des Programms auf Ihrem Rechner. Achtung: Sie benötigen je nach Betriebssystem unterschiedliche Versionen. Die Desktop-Programme sind meist teurer als die Browser- oder App-Varianten. Sie sind sehr zuverlässig und Sie können die Formulare ausfüllen, ohne mit dem Internet verbunden zu sein. Verfügt Ihr Rechner über ein aktuelles Anti-Viren-Programm, sind Ihre Daten damit sehr gut geschützt.
Steuer-Programme für den PC oder Laptop sind zum Beispiel WISO Steuer: Sparbuch, Steuersparerklärung, Tax oder Quicksteuer.
Browserbasierte Programme für die Steuererklärung
Online-Programme zur Erstellung einer Steuererklärung haben den Vorteil, dass Sie nichts herunterladen müssen. Sie geben einfach alles über Ihren Browser ein. Achten Sie darauf, dass Sie in einem geschützten Netzwerk surfen, wenn Sie solche Programme nutzen. Die browserbasierten Anwendungen kosten meist etwas weniger als die fest installierten. Einige lassen sich auch zunächst kostenfrei testen. Browserbasierte Anwendungen, die Ihnen bei der Steuererklärung helfen, sind etwa Smartsteuer, WISO Steuer: Web, MeinElster, Wundertax oder Lohnsteuerkompakt.
Steuererklärung ganz einfach in der App
Immer stärker im Kommen sind Apps, mit denen Sie Ihre Steuererklärung ganz bequem über Ihr Smartphone oder Tablet erledigen können. Manche Anbieter werben damit, dass Sie die Dateneingabe für ein Kalenderjahr in 22 Minuten schaffen können. In Apps wie Steuerbot werden Sie in einem Chat-Verfahren durch die Erklärung geführt.
Auch hier gilt: Nutzen Sie die Apps nicht in ungesicherten WLAN-Verbindungen. Sonst riskieren Sie, dass sensible Daten von anderen einsehbar sind. In diesem Beitrag lesen Sie mehr zum Thema Smartphone-Sicherheit.
Steuer-Software-Apps sind zum Beispiel Taxfix, Taxando, Klartax, Steuerbot oder Steuerkäpt’n.
In der Regel unterstützen Sie die Tools nicht nur bei der Dateneingabe, sondern auch der Abgabe der Unterlagen. Einige Programme verfügen über eine Schnittstelle zum Online-Finanzamt Elster. Bei anderen müssen Sie sich zusätzlich beim Steuerportal Mein Elster oder auch ElsterOnline anmelden und eine Zertifikatsdatei beantragen. Bei wieder anderen ist es notwendig, dass Sie die Unterlagen ausdrucken und auf dem klassischen Postweg einreichen.
Welche Steuer-Software ist die beste?
Eins vorweg: Es gibt nicht DAS eine Steuer-Programm, das zu jeder Person passt. Welche Steuer-Software für Sie die beste ist, finden Sie heraus, indem Sie sich folgende Fragen stellen:
1. Wie aufwändig ist Ihre Steuererklärung?
Müssen Sie nur für sich selbst eine Einkommenssteuererklärung abgeben, reicht in der Regel ein etwas einfacheres Programm, Tax 2020 oder Wundertax etwa. Sind Sie selbstständig und wollen gleichzeitig mit der Einkommenssteuer auch Ihre Gewerbesteuer erklären, sind Sie mit einem etwas umfangreicheren Programm – etwa den WISO-Produkten – besser beraten.
2. Wie wichtig ist Ihnen eine optisch ansprechende Lösung?
Die meisten Apps zur Steuererklärung sind nicht nur einfach zu bedienen, sondern auch noch dazu recht ansehnlich. Programme wie Lohnsteuerkompakt hingegen sind vor allem funktional aufgebaut.
3. Welche Ansprüche haben Sie an die App?
Sie wollen Ihre Belege übers Jahr gleich in Ihrer Steuer-Software sammeln oder Ihre Kontobewegungen automatisch steuerlich korrekt zuordnen lassen? Anwendungen wie Steuersparerklärung unterstützen Sie dabei.
Achten Sie außerdem auf gute Testergebnisse und Gütesiegel wie etwa das Trusted Shops Zertifikat – so sind Sie und Ihre Daten jederzeit gut abgesichert.
Drei Tipps, die Ihnen das Ausfüllen erleichtern
1. Sammeln Sie Belege übers Jahr
Über die Werbungskosten können Sie in der Regel am meisten Steuern einsparen. Sammeln Sie darum ab Januar schon die Belege für das Jahr. Oft kommen Sie schneller über die 1.000 Euro, die als Pauschale angesetzt sind. Zu den Werbungskosten zählen alle Ausgaben, die beruflich bedingt sind, Fahrtkosten zum Beispiel.
2. Bleiben Sie Ihrem Anbieter treu
Wenn Sie sich einmal für einen Anbieter entschieden haben, sollten Sie auch dabeibleiben. Dann müssen Sie nämlich nur einmal ein Konto anlegen – Ihre Daten werden dann Jahr für Jahr übernommen. Das spart Zeit!
3. Speichern Sie Ihre Steuererklärung fürs nächste Jahr
Bevor Sie Ihre Unterlagen abschicken, sollten Sie unbedingt eine Kopie davon speichern. Das erleichtert Ihnen im kommenden Jahr das Ausfüllen.
Sie sehen: Zahlreiche Tools unterstützen Sie dabei, ganz einfach und schnell Ihre Steuererklärung zu machen. Mit ein bisschen Recherche finden Sie die beste Lösung – und können sich so Einiges an Geld zurückholen.
Ihre Meinung interessiert uns!
Bitte beachten Sie, dass wir Kommentare, die Links oder persönliche Daten beinhalten, nicht freigeben können.