Mit 5 Schritten zum erfolgreichen Digital Detox  

Push-Benachrichtigungen, Messenger-Nachrichten und Social-Media-Postings erhellen tagtäglich unsere Handy-Bildschirme und verleiten uns dazu, zum Smartphone zu greifen. Doch was, wenn es mal zu viel wird? Immer mehr Menschen sehnen sich in einer zunehmend vernetzten Welt nach Digital Detox. Was sich hinter dem Begriff verbirgt, lesen Sie hier.

© Shutterstock.com/Syda Productions

Wer kennt es nicht? Morgens nach dem Aufstehen geht der erste Griff zum Smartphone, um nur mal kurz alle Nachrichten, E-Mails und Social-Media-Postings zu checken – und das innerhalb der ersten fünf Minutenexternal. Doch das ist erst der Anfang. Tagsüber ploppen bei den meisten Menschen im Sekundentakt Push-Benachrichtigungen auf dem Bildschirm und sorgen so für einen Overload an Information und emotionaler Kapazität – und das oft gleichzeitig. Wie da den Überblick behalten, wenn die private WhatsApp-Familiengruppe, der Business-Kalender sowie der neuste Shopping-Newsletter gemeinsam das mittägliche Kochen stören? 

Was ist Digital Detox?  

Digital Detox (auf Deutsch: Digitale Entgiftung) ist ein Trend der letzten Jahre, bei dem Nutzer*innen auf Smartphones, Tablets, Laptops und andere digitale Geräte für eine bestimmte Zeit verzichten oder den eigenen Konsum drastisch einschränken. Ziel des Detoxens ist die Reizüberflutung, die wir insbesondere im heutigen Internet erleben, zu reduzieren und uns somit stressfreier der „realen“ Welt zuwenden zu können.  

Warum Digital Detox?  

„Wer zu viel fernsieht, bekommt viereckige Augen”. Dieses weitverbreitete Sprichwort ist, wie wir alle wissen, ein Mythos und konnte bisher nicht bestätigt werden. Diese Angst ist allerdings nicht ganz unbegründet, denn wer zu viel vor dem Bildschirm sitzt, kann dadurch nachweislich kurzsichtig werdenexternal. Auch Kopfschmerzen sind nicht unüblich, da die Augen auf Dauer überanstrengt werden. Weitere gesundheitliche Folgen wie Gewichtszunahme sowie Nacken- und Rückenschmerzen können ebenfalls Ergebnisse übermäßiger Handynutzung sein. Ganz zu schweigen von Konzentrationsstörungen oder mentalen Belastungen, beispielsweise Ängsten. 

Außerdem kann ein zu hoher Konsum von elektronischen Geräten zu einem unregelmäßigen Schlafrhythmus führen. Durch das sogenannte “Blaulicht” des Smartphone-, oder Tablet-Bildschirms wird die Melatoninproduktion (Schlafhormon) reduziert, was dazu führen kann, dass Sie nach der Nutzung des Smartphones schlechter in den Schlaf finden.  

Auch psychische Gesundheitsrisiken sind häufige Folgen unseres digitalen Lebens. Social Media ist eines der Gründe, warum sich viele Menschen unwohl fühlenexternal. Ganze 57 Prozent vergleichen ihr Leben mit dem der “Schönen und Reichen” und fühlen sich dadurch schlecht. Im schlimmsten Fall können Betroffene mit zu hoher Bildschirmzeit ihren Alltag nicht mehr bewältigen.  

Genau hier setzt das Prinzip von Digital Detox an. Denn mit der Bildschirm-Abstinenz können Sie ihr (digitales) Wohlbefinden steigern und ihrem Körper und Geist eine Pause gönnen. Wenn Sie länger auf Smartphone, Tablet und Co. verzichten, können Sie Ihr Schlafverhalten verbessern und Ihre Konzentration steigern, Zeit mit Ihren Liebsten verbringen oder sich sportlich betätigen. Außerdem haben Sie durch die “gewonnene Zeit” die Möglichkeit Ihren eigentlichen Hobbys nachzugehen und fühlen sich dadurch psychisch wohler.  

Der Selbsttest: Verbringen Sie zu viel Zeit vor dem Bildschirm?  

  • Verwendungszeit: Verbringen Sie übermäßig viel Zeit mit Ihrem Smartphone, Tablet oder Laptop, auch wenn es andere wichtige Aktivitäten beeinträchtigt, wie Arbeit, Studium oder soziale Interaktionen? 
  • Kontrollverlust: Fällt es Ihnen schwer, die Nutzung des Mobilgeräts zu kontrollieren? Versuchen Sie, die Zeit, die Sie mit mobilen Geräten verbringen, zu begrenzen, aber scheitern regelmäßig? 
  • Entzugserscheinungen: Fühlen Sie sich unruhig, gereizt oder ängstlich, wenn Sie Ihre mobilen Geräte nicht benutzen können oder keinen Zugriff darauf haben? Verspüren Sie den Drang, ständig auf das Handy oder Tablet schauen zu müssen? 
  • Soziale Isolation: Ziehen Sie es vor, Zeit alleine mit elektronischen Geräten zu verbringen, anstatt sich mit anderen Menschen zu treffen oder soziale Interaktionen zu pflegen? 
  • Fluchtverhalten: Verwenden Sie Ihr Handy, Tablet oder Computer als Fluchtmittel, um unangenehme Emotionen oder Probleme zu vermeiden? 
  • Vernachlässigung der Gesundheit: Beeinträchtigt die Nutzung Ihre körperliche und geistige Gesundheit, zum Beispiel durch Schlafmangel, mangelnde Bewegung oder depressive Verstimmungen? 

Wenn mehrere Punkte auf Sie zutreffen, könnte es sein, dass Sie zu viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen. Aber keine Panik, damit Sie sind nicht alleine. Die durchschnittliche Bildschirmzeit pro Tag lag während der Corona-Pandemie bei zehn Stunden.external

Mit den folgenden 5 Tipps, zeigen wir Ihnen, wie Sie erfolgreich digital detoxen.

5 Tipps zum erfolgreichen Digital Detox

1. Geeigneten Zeitpunkt für den Start finden 

Suchen Sie sich am besten einen Zeitpunkt, an dem Sie gut mit Ihrem Digital Detox durchstarten können. Urlaube oder längere Ausflüge, bei denen Sie eventuell keinen Internetempfang haben oder aufgrund von Aktivitäten abgelenkt sind, bieten die besten Startbedingungen für die digitale Auszeit. Mittlerweile lassen sich sogar spezielle Detox-Events oder Camps buchen!

2. Bildschirmfreie Zeiten festlegen 

Um Ihre Bildschirmzeit stetig zu reduzieren, können bildschirmfreie Zeiten helfen, Ihren 
Konsum zu regulieren. Mittlerweile bieten moderne Smartphones und Tablets von Apple oder Android die Funktion, die Nutzungszeit Ihrer Anwendungen zeitlich zu begrenzen. Wenn Sie zum Beispiel zu viel Instagram oder WhatsApp nutzen, wird die App nach einer zuvor festgelegten Zeit gesperrt und ist erst am nächsten Tag wieder verfügbar. Wenn diese Maßnahme nicht hilft, Ihren Konsum zu reduzieren, können Sie Ihre Mobilgeräte für einen gewissen Zeitraum ausschalten. 

Profitipp: Apps wie Forestexternal oder Digital Detox Appexternal können helfen, Fokuszeiten festzulegen. Innerhalb des festgelegten Timers können Sie nicht mit Ihrem Endgerät im Internet surfen oder Ihre Apps nutzen. Mit Forest tun Sie zusätzlich noch etwas Gutes für die Umwelt: Während Ihrer Fokuszeit pflanzen Sie digitale Bäume und erhalten dadurch Münzen, mit denen Sie anschließend einen echten Baum im Regenwald pflanzen können. 

3. “Handyfreie-Zonen“ definieren 

Vor dem Schlafen gehen schauen Sie schnell noch ein paar YouTube-Videos, prüfen Ihre WhatsApp-Nachrichten oder lesen die aktuellen Nachrichten aus aller Welt? Und am nächsten Tag morgens am Frühstückstisch geht’s weiter mit Social Media? Dann versuchen Sie handyfreie Zonen festzulegen. Hier bieten sich zum Beispiel Schlafzimmer oder Esszimmer an. Innerhalb dieser Bereiche sind Mobilgeräte jeder Art für Sie tabu. Somit können Sie sich wieder voll und ganz auf den Genuss Ihrer Mahlzeit konzentrieren und schlafen abends besser ein. 

4. Push-Benachrichtigungen ausschalten 

Bei den meisten Menschen poppen Push-Benachrichtigungen im Minutentakt auf. Es gibt einen neuen Rabatt, eine App benötigt ein Update oder Sie haben noch etwas in Ihrem Warenkorb vergessen. Nicht zu vergessen: die Flut an Nachrichten in der Familiengruppe oder Ihrer Freunde. Dieser Push-Nachrichten-Hagel verführt uns, immer wieder auf den Bildschirm zu schauen. Deswegen: Schalten Sie Push-Benachrichtigungen in Ihren Einstellungen aus und genießen Sie die Ruhe. Viele Smartphones haben mittlerweile einen “Nicht-stören- oder Fokus-Modus”, den Sie individuell konfigurieren und zu geeigneter Zeit aktivieren können, um komplett ohne oder mit nur wenigen Benachrichtigungen zu leben. 

5. Ablenkung vom Mobilgerät 

Haben Sie eine Leidenschaft oder eine Freizeitaktivität, welcher Sie lange nicht mehr nachgegangen sind? Vielleicht ist das Ihre Gelegenheit nochmal Sport zu treiben oder Ihrer kreativen Ader freien Lauf zu lassen? Auch andere analoge Tätigkeiten können Sie vom Gedanken ablenken, zu Smartphone, Tablet und Co. zu greifen. Außerdem trägt regelmäßige Bewegung nicht nur zur körperlichen Fitness bei, sondern unterstützt Ihr psychisches Wohlbefinden. 

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Digital Detox: Auch etwas für Sie? Wir freuen uns über Ihre Erfahrungen!

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Anton Hoffmann
05.06.2023

Ich nutze täglich mindestens 10-12 Stunden Smartphone und Notebook und fühle mich damit sehr wohl.

URSULA GUGER
07.06.2023

Ja natürlich sitze ich zu viel vor meinem PC, aber ich bin weder süchtig noch spreche ich auf die Punkte an. Für mich als ältere, nicht mehr gesunde Person, ist der PC meine Freizeitbeschäftigung. Aber wenn ich Tag habe, wo ich zum Arzt muss, Besorgungen mache, schalte ich den PC nicht ein um nachzusehen, was für Meldungen da sind und wenn ich sogar eine Woche keine Zeit habe, wird nicht geguckt, außer ich erwarte etwas wichtiges, dann sehe ich nach. Ich habe kein Handy mit Internet.
Ich arbeite mit meinem PC, bestelle auch viel, aber für mich ist das wichtigste die Musik und mit der beschäftige ich mich. Internet ist wichtig, aber ich flippe nicht aus, wenn es mal keines gibt, kann gut auch ein paar Tage ohne damit leben. Instagram, Facebook usw. benutze ich überhaupt nicht, das wäre mir zu blöd, aber ich habe es einmal ein paar Monate benutzt, da habe ich Verbrecher, täglich fertig gemacht, bis sie das Geld wieder zurückzahlten und da las ich leider fast nur Schund und diese Welt verstehe ich nicht, aber wie gesagt, man kann sie auch nützlich benutzen.

Michelle vom Trusted Shops Team
12.06.2023

Hallo Frau Guger,

super, dass Sie so bewusst mit Ihrer Zeit am PC umgehen und offen für dessen Nutzung sind.
Wenn man lange am PC sitzt, heißt es nicht automatisch, dass man süchtig ist - was Ihr Erfahrungsbericht auch noch einmal bestätigt.

Viel Spaß weiterhin beim Surfen!

Beste Grüße, Michelle vom Trusted Shops Team

Chris Tina
13.09.2023

Ihr Artikel hat mir sehr gut gefallen. Ich versuche schon seit längerer Zeit meinem Handy Konsum einzuschränken.
Begonnen habe ich damit, dass ich Sonntags und am Feiertagen mein Handy ganz ausschalte.
Habe auch schon versucht, die Zeit an denen ich mein Handy benutzen kann zu beschränken. Das klappt noch nicht so gut
Aber ich arbeite weiter daran.
Danke für diesen Beitrag
Chris Tina 💃

Michelle vom Trusted Shops Team
18.09.2023

Hallo Chris Tina,

schön, dass Ihnen der Artikel weitergeholfen hat. 😊
Anfangs ist die Handy-Auszeit auch nicht so leicht umzusetzen, deshalb ist es super, dass Sie da dran bleiben!

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer digitalen Auszeit.

Beste Grüße, Michelle vom Trusted Shops Team

Volk
06.11.2023

Ihr Artikel hat mir gefallen. An manchen Tagen fällt es mir leicht mich medial zurück zuhalten und dann kommt wieder der volle Rückfall. Einzige Handy freie Zone ist Bad und Klo, da lass ich mich nicht stören.

Michelle vom Trusted Shops Team
07.11.2023

Hallo Volk,

danke für Ihr Feedback! Schön, dass Ihnen der Artikel gefallen hat. 😊
Handyfreie Zonen einzurichten ist eine gute Strategie, um die eigene Bildschirmzeit zu reduzieren. Dass es mit dem Digital Detox mal besser und mal schlechter klappt, ist ganz normal und auch von der eigenen Tagesform abhängig. Lassen Sie sich davon also nicht entmutigen.

Wir drücken Ihnen die Daumen für Ihre nächste digitale Entgiftung!

Beste Grüße, Michelle vom Trusted Shops Team

Elke
06.11.2023

Das Schlimmste ist nicht die Technik, sondern dass ich manchmal abtrifte.
Kein Kaufrausch, Beobachtung und Bildung im Alter, damit man nicht ganz den Anschluß verliert.
Ja, manchmal läßt sich über den Zeitaufwand streiten.
Aber mit über 70 muß man Vieles tun, um auch in unwegsamen Situationen noch handlungsfähig zu sein. Viele Firmen und Institutionen haben mittlerweile durch Personalmangel oder Einsparungen keine Mitarbeiter an den Hotlines oder es sind Menschen, die nicht verstehen, worum es geht und dann muß man mit einer Email z.B. den Kontakt aufnehmen. Z.Z. geht es gerade wieder ein bißchen vorwärts was die digitale Verwaltung angeht und man da manche Wege und Termine online erledigen können soll. Dazu muß man auf dem Laufenden bleiben. Leider sind da die Angebote für Senioren echt dünn mit Hotspots o.ä. Dazu gäbe es übrigens viel mehr zu sagen. Senioren brauchen nicht Kaffee und Kuchen und Bespaßung sondern Mitnahme und Wertschätzung. Demographisch rechnet man sie im verwaltungsdeutsch glaube ich ab 55 und bis 95ff ist das die Hälfte der Bevölkerung. Sie sind völlig unterrepräsentiert, außer in der Politik. Wirklich ein großes Thema, Digital-Detox ist da schnell das Gegenteil. Außerdem, aus meiner Sicht dauert da Manches vielleicht etwas länger, mit Brille, mit technischen und englischen Texten usw., aber die Alten können das. Das als zweite Seite. In diesem Sinne - danke für den Artikel.

Michelle vom Trusted Shops Team
07.11.2023

Hallo Elke,

vielen Dank, dass Sie Ihre Perspektive mit uns teilen!
Schauen Sie doch mal in unserer Themenwelt "Sicherheit & Datenschutz" vorbei. Dort finden Sie viele Artikel zu digitalen Themen: https://www.trustedshops.de/magazin/themenwelt/sicherheit-datenschutz/

Ansonsten gibt es in manchen Regionen Angebote von z.B. Volkshochschulen, die spezielle Kurse für Senioren rund um Digitalisierung und digitale Geräte anbieten. Vielleicht ist da für Sie etwas dabei?

Beste Grüße, Michelle vom Trusted Shops Team

Sylvia Stefan
06.11.2023

Von mir selbst etwas weniger, aber für meine Tochtet. Ohne handy geht nichts.Ist fast immer online.Den Profitip, das mit der App werde ich ausprobieren...

Joachim
13.11.2023

Nach Renteneintritt habe ich kein Smartphone mehr und komme damit klar. Internet nur per Prepaid. Die sogenannte digitale Verwaltung ..... vielleicht sollte ich den Mailverkehr ausdrucken und als Buch verlegen. Es endet fast Alles in Übergabeeinschreiben, bevor es teilweise funktioniert. Ohne Interneteinkäufe geht es leider nicht, da es viele Dinge nicht mehr normal gibt bzw. wenn, dann horrende Preise aber wofür gibt es Werksverkäufe. Ach ja, kann Jemand ein Bundesgesetz vorlegen für eine Pflicht zur digitalen Kommunikation, wo speziell Rentner das digitale Zeug nicht mal von der Steuer absetzen können.

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